UnternehmenArcelorMittal: Das Geschäft mit dem Stahl brummt weiter

Unternehmen / ArcelorMittal: Das Geschäft mit dem Stahl brummt weiter
Blick in das Werk von ArcelorMittal in Rodange   Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Beim Luxemburger Stahlhersteller ArcelorMittal brummt das Geschäft. Nachdem der Konzern 2021 einen Rekordgewinn verbucht hatte, konnte er seine Zahlen im ersten Quartal 2022 noch weiter steigern. Auch die Aussichten für die Zukunft bleiben gut.

Der Stahlkonzern ist trotz des Ukraine-Kriegs und des steigenden Inflationsdrucks gut ins neue Jahr gestartet. „ArcelorMittal hat im ersten Quartal ein starkes Ergebnis erzielt“, wird Aditya Mittal, der seit Anfang 2020 Geschäftsführer der Unternehmensgruppe ist, in der Pressemeldung zum Quartalsergebnis zitiert. „Dies ist ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells, das sich durch geografische Vielfalt, Produktkategorien und vertikale Integration auszeichnet“, so Mittal.

Mit einer Weltkonjunktur, die kräftig zugelegt hatte, war die Nachfrage nach Produkten aus Stahl bereits letztes Jahr wieder auf ein hohes Niveau gestiegen. Der in Luxemburg beheimatete Stahlkonzern hat seine Verkäufe im Jahr 2021 somit deutlich steigern können und hatte einen Nettogewinn von fast 15 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 konnte der Stahlhersteller seine Verkäufe nun noch weiter steigern. Der Umsatz legte auf 21,8 Milliarden Dollar zu, nach 20,8 Milliarden im letzten Quartal 2021. Auch der Gewinn konnte weiter, auf 4,1 Milliarden Dollar, gesteigert werden. Im Vorjahresquartal lag er bei 2,3 Milliarden Dollar.

Dank der guten Ergebnisse kann den Aktionären eine Dividende von 0,38 Dollar pro Aktie ausbezahlt werden, wie diese Woche in der Jahreshauptversammlung entschieden wurde. Des Weiteren hat der Konzern am Donnerstag ein zweites Aktienrückkaufprogramm von einer Milliarde Dollar für das laufende Jahr angekündigt. An der Börse in Luxemburg kamen die Ankündigungen gut an: Am späten Nachmittag lag der Kurs einer Aktie 0,6 Prozent höher als am Vortag, bei 26,9 Euro. Vor rund zwei Jahren, Anfang April 2020, lag der Wert eines Anteilsscheins bei nur 7,9 Euro.  

Optimismus für die Zukunft

Auch für den Rest des Jahres gibt sich der Konzern zuversichtlich. „Die Marktbedingungen sind derzeit sehr gut, auch wenn wir jetzt davon ausgehen, dass der sichtbare Stahlverbrauch in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 leicht zurückgehen wird“, wird Aditya Mittal weiter zitiert. Vor allem in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion werde mit einem deutlichen Rückgang der Nachfrage gerechnet. Dennoch sei klar, „dass die längerfristigen fundamentalen Aussichten für Stahl positiv sind“.

„Chinas Fokus auf die Dekarbonisierung und die Abschaffung der Mehrwertsteuer-Rabatte auf Stahlexporte sind ermutigend, ebenso wie die Maßnahmen der Regierungen zum Schutz vor den Gefahren des unfairen Handels“, so der Unternehmensführer weiter. „Und wir wissen, dass Stahl beim Übergang zu einer dekarbonisierten und kreislauforientierten Wirtschaft eine kritische und entscheidende Rolle spielen wird – es gibt keinen Ersatz.“

Auch hierzulande scheint der Stahlkonzern wieder in ruhigeren Gewässern unterwegs zu sein. Vor zwei Jahren sah das noch ganz anders aus: Als Folge der Schwierigkeiten 2020 hatte ArcelorMittal damals hierzulande einen Abbau von 15 Prozent der Arbeitsplätze angekündigt. In Tripartite-Gesprächen mit Gewerkschaften und Regierung hatte sich der Konzern dann verpflichtet, bis 2025 mehr als 165 Millionen Euro zu investieren, um so den Fortbestand des Sektors im Großherzogtum zu sichern – jedoch mit künftig nur noch 3.000 Arbeitsplätzen.

Nach einer ersten Sitzung des Überwachungsausschusses Mitte Januar hatte die Gewerkschaft OGBL nun mitgeteilt, dass es weniger Stellenstreichungen geben werde als ursprünglich geplant. Einige hätten sich als nicht mehr notwendig erwiesen und andere hätten vermieden werden konnten. Derzeit beschäftige das Unternehmen hierzulande weniger als 3.200 Mitarbeiter. Auch berichtete die Gewerkschaft damals, dass ArcelorMittal insgesamt mehr als 41 Millionen Euro an Investitionen getätigt habe. Der Konzern sei seiner Verpflichtung gegenüber den Arbeitnehmern und der luxemburgischen Regierung also nachgekommen.

Grober J-P.
6. Mai 2022 - 10.15

"mehr als 41 Millionen Euro an Investitionen getätigt habe." Bitte mal aufzählen was denn alles so gemacht wurde, bei 4,1 Milliarden Gewinn.