Nach DurchsuchungenAnwälte von suspendiertem Schulleiter kritisieren Veröffentlichungen

Nach Durchsuchungen / Anwälte von suspendiertem Schulleiter kritisieren Veröffentlichungen
Schuldirektor Jean Billa ist in die Schlagzeilen geraten – sein Anwalt kritisiert, welche Details an die Öffentlichkeit gelangt sind Foto: Screenshot 

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Der Anwalt Marc Becker kritisiert den Umgang mit seinem Klienten Jean Billa. Es sei zu „Artikeln mit reißerischen Titeln“ gekommen, die „nur die wildesten Phantasien und Gerüchte, insbesondere unter den Schülern, hervorrufen, was dem Ruf von Herrn Billa schwer schadet“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.

Unsere Position 

Das Tageblatt steht hinter seiner Berichterstattung. Als Schuldirektor ist Jean Billa nicht nur Privatperson, weshalb die identifizierende Berichterstattung statthaft ist.
Insbesondere seine Suspendierung und die Ermittlungen – so gab es auch Durchsuchungen am Arbeitsplatz – sind zudem von der Öffentlichkeit ohnehin nicht unbemerkt geblieben. Auch wenn sie subjektiv zwangsläufig unangenehm erscheinen muss, kann eine Berichterstattung außerdem der Verbreitung haltloser Gerüchte auch entgegenwirken. 

Der Direktor des Lycée Edward Steichen in Clerf ist durch das Bildungsministerium vorläufig von seinem Posten enthoben worden – außerdem wurden von gleicher Stelle offenbar gleich zwei Anzeigen gegen Billa gestellt. Das hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitgeteilt – und auch schon erste Details: Offenbar wurde ein Verstoß gegen die Drogengesetze angenommen und bei einer Hausdurchsuchung dann verbotene beziehungsweise genehmigungspflichtige Waffen oder Munition gefunden. Weitere Details waren auch auf Nachfrage nicht zu erfahren.

Die relativ starke Redseligkeit der Justizbehörde stößt dem Anwalt Becker auf. Der verweist auf das Untersuchungsgeheimnis, „das die moralische Integrität und das Privatleben jeder Person, die als unschuldig gilt, respektieren und eine effiziente Durchführung der Untersuchung gewährleisten soll“. Es sei daher auch „zumindest überraschend“, wie detailliert die Presse berichten konnte. Gleichzeitig befürchtet der Anwalt eine Vorverurteilung, da der Verweis auf die Unschuldsvermutung „banal“ sei und nichts daran ändern werde, dass die Leser die Schuld des Schulleiters als erwiesen ansähen.

Davon könne aber keine Rede sein: „Mein Mandant bestreitet die ihm vorgeworfenen Taten ausdrücklich und wird seine Verteidigungsrechte im Rahmen der laufenden und noch bevorstehenden Verfahren geltend machen“, erklärt der Anwalt.

Miette
18. November 2023 - 15.05

Hätte das Tageblatt geschrieben... Es wurden Wasserpistolen zum lustigen Terassengerangel sicher gestellt. Drogen wurden keine gefunden, lediglich bunter Puderzucker zum Gebäck verzieren. Dann wäre Herr J.B. wohl gelassener:-))) Wer sich den Allerwertesten verbrennt, muss auf den Blasen sitzen.

luxmann
18. November 2023 - 13.07

Das problem ist auch dass die mitteilung des parquet praezise und sehr vage zugleich ist und vieles vermutet werden kann. Verbotene waffen...dass kann eine kalachnikov oder eine sportpistole sein, welche nicht korrekt angemeldet ist . Verstoss gegen drogengesetze...das kann der besitz von kleinen dosen kokain sein aber auch der verkauf im grossen stil von verbotenen Substanzen. So sind leider viele spekulationen moeglich.

JJ
18. November 2023 - 8.53

Aber das T braucht sich doch nicht zu entschuldigen bei einem Anwalt. Anwälte arbeiten mit jeden Mitteln um ihre Mandanten aus dem Schlamm zu ziehen. Sogar wenn sie von deren Schuld überzeugt sind. Wieviele Kriminelle laufen frei herum weil sie den besseren Anwalt hatten? In dubio pro reo-das hat seinen Preis. Das Gesetz gilt also nur für die Armen?!