Seit nunmehr 28 Jahren erstellt der Technologie-Dienstleister Capgemini einen jährlichen Bericht über die Anzahl der Millionäre in der Welt. Als Millionär (oder, professionell ausgedrückt, „High-net-worth individual“) wird in dem Bericht eine einzelne Person mit einem investierbaren Vermögen von mindestens einer Million Dollar bezeichnet. Werte wie etwa die eigene Wohnung werden nicht mitgezählt.
![Martine Klutz](https://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2024/06/927984-456x304.jpeg)
Innerhalb dieser letzten 28 Jahre hat sich die weltweite Zahl der Millionäre mehr als vervierfacht, erklärte Martine Klutz von „Capgemini Invent BeLux“ am Donnerstag bei der Vorstellung des diesjährigen Berichts. Wurden 1997 weltweit insgesamt 5,2 Millionen Millionäre gezählt, so waren es 2023 bereits 22,8 Millionen Millionäre. Im gleichen Zeitraum hat sich auch ihr Vermögen vervierfacht, von 19,1 auf 86,8 Billionen Dollar.
Und im Gegensatz zum Jahr 2022, das Martine Klutz als „Krisenjahr“ bezeichnet hatte, ist die Zahl der Millionäre (wie auch ihr Vermögen) letztes Jahr weltweit – und damit auch in Luxemburg – wieder gewachsen. 2022 hatte die schlechte Entwicklung der Kurse an den Finanzmärkten zu diesem Rückgang geführt. Von diesen „Krisenjahren für Millionäre“ hat es in den letzten 28 Jahren nur vier gegeben.
Im Jahr 2023 ist die Zahl der vermögenden Privatpersonen nun, mit im Schnitt stark zulegenden Kursen an den Finanzmärkten, weltweit, verglichen mit dem Vorjahr, um 5,1 Prozent auf 22,8 Millionen Personen gestiegen. „Es war ein gutes Jahr“, so Klutz. „Die Rückgänge des Vorjahres konnten wieder wettgemacht werden.“ Der Wert ihres Vermögens ist in den zwölf Monaten um 4,7 Prozent gewachsen.
![Die weltweite Entwicklung des Vermögens der Millionäre](https://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2024/06/927983-456x304.jpeg)
Die stärksten Zuwächse wurden dabei 2023, laut Capgemini, in Nordamerika verzeichnet. Sowohl die Zahl der Millionäre als auch ihr Vermögen legten um über sieben Prozent zu. Hintergrund seien die solide Wirtschaft, der nachlassende Inflationsdruck und eine beeindruckende Rallye am US-Aktienmarkt. In Asien wuchs das Vermögen der Millionäre letztes Jahr um 4,2 und in Europa um 3,9 Prozent. Afrika war dabei, aufgrund fallender Rohstoffpreise, die einzige Region, in der das Vermögen der Wohlhabenden (minus 1 Prozent) zurückging.
Luxemburger lieben Crypto-Investitionen
Große Unterschiede gab es bei der Entwicklung zwischen den verschiedenen Ländern. So wurde in Indien ein Wachstum der Zahl der Millionäre und ihres Vermögens von über 12 Prozent gemessen, in Hongkong jedoch Rückgänge von fast drei Prozent. Auch in Europa gab es starke Unterschiede zwischen den Ländern: In Frankreich beispielsweise wurden Zuwächse von um die 6,5 Prozent gemessen, in Italien von rund 8,5 Prozent. In Deutschland jedoch betrug das Plus nur leicht mehr als zwei Prozent, während in Belgien (zum zweiten Jahr in Folge) leichte Rückgänge verbucht wurden.
„Aus Luxemburg gab es auch gute Nachrichten zu melden“, so Klutz. Hierzulande ist die Zahl der Millionäre um 2,8 Prozent und ihr Vermögen um 2,6 Prozent gestiegen. Die große Mehrheit der nunmehr 47.000 Luxemburger Millionäre (42.960) haben einen Besitz von einer bis fünf Millionen Dollar, die sie investieren können. 3.870 Personen besitzen zwischen fünf und 30 Millionen, während 280 Personen mehr als 30 Millionen ihr Eigen nennen.
![Die Entwicklung des Vermögens der Luxemburger Millionäre sowie ihrer Anzahl](https://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2024/06/927986-456x304.jpeg)
Die unterschiedliche Entwicklung zwischen den Ländern erklärt Capgemini vor allem mit den unterschiedlichen Investitionsgewohnheiten der Millionäre in den betreffenden Ländern. In Luxemburg legen sie traditionell beispielsweise weniger Geld an der Börse an, dafür mehr in Immobilien. Dies führt in guten Zeiten dazu, dass ihre Wachstumsraten niedriger sind als bei denen, die mehr auf Technologieaktien setzen. In schlechteren Zeiten sorgt dies jedoch für weniger starke Rückgänge.
Im Rahmen der diesjährigen Ausgabe hat Capgemini zudem herausgefunden, dass Luxemburger Millionäre spürbar lieber in Crypto-Währungen investieren als ihre Kollegen weltweit. Dafür sind sie vergleichsweise weniger angetan von Risikokapital-Investitionen in Unternehmen.
280 Personen besitzen 24,6 Milliarden
Die 47.000 Luxemburger Millionäre haben ein gemeinsames Vermögen von 139 Milliarden Dollar. Aufgeteilt besitzen die „Millionäre aus der Nachbarschaft“ zusammen 78 Milliarden und die „mittleren Millionäre“ 36,7 Milliarden. Die 280 reichsten Person haben derweil ein gemeinsames Vermögen von 24,6 Milliarden.
Die Aufteilung des Vermögens zwischen den verschiedenen Kategorien der Millionäre ist damit etwas „gerechter“ hierzulande: Weltweit halten die „mit mehr als 30 Millionen“ einen Anteil des Vermögens der Millionäre von 34 Prozent. In Luxemburg sind es „nur“ 18 Prozent, europaweit 23 Prozent.
![Luxemburger Millionäre verglichen mit der Welt und Europa](https://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2024/06/927988-456x304.jpeg)
Die Entwicklung der Zahl der Millionäre in Luxemburg nimmt Capgemini seit 2018 unter die Lupe. Den Berechnungen zufolge lag die Zahl damals bei 40.000, mit einem gemeinsamen Vermögen von 116 Milliarden Dollar.
Erstellt wurde der „World Wealth Report 2024“, der 71 Länder unter die Lupe nimmt, mittels Umfragen unter Millionären und Vermögensverwaltern sowie mit offiziellen Statistiken. Insgesamt richtet er sich an den Sektor der Vermögensverwalter. Neben der Entwicklung der Zahl der Millionäre wird untersucht, wie sich der Markt der Vermögensverwaltung entwickelt und was sich die wohlhabenden Kunden wünschen.
Capgemini wurde 1967 in Grenoble gegründet und berät Unternehmen bei Themen wie Strategie und Technologie, von Cloud, Daten, KI und Konnektivität bis hin zu Software, Digital Engineering und IT-Plattformen. Weltweit beschäftigt die Gruppe rund 340.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete letztes Jahr einen Umsatz von 22,5 Milliarden Euro. In Luxemburg heißt das lokale Unternehmen der Capgemini-Gruppe Sogeti und beschäftigt rund 600 Mitarbeiter.
Kéinten di aarm Leit elo wenstens nach selwer decidéieren dass se fir keen Räichen méi schaffen ginn. Dann wären di Räich beemol rem aarm.