Niederkorn19 Todesfälle nach Corona-Cluster im Altersheim „Um Lauterbann“

Niederkorn / 19 Todesfälle nach Corona-Cluster im Altersheim „Um Lauterbann“
Das Niederkorner Seniorenheim „Um Lauterbann“ zählt 154 Bewohner Foto: Pixabay

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19 Todesfälle hat das Niederkorner Seniorenheim „Um Lauterbann“ in dem Zeitraum, in dem das Coronavirus dort grassierte, gezählt. Das bestätigte Nathalie Hanck, Leiterin des Kundendienstes und Pressesprecherin von Servior, dem Tageblatt am Donnerstagabend.

19 Menschen sind in der Zeit gestorben, in der sich ein Virus-Cluster im Altersheim „Um Lauterbann“ in Niederkorn ausbreitete. Das bestätigte Nathalie Hanck, Leiterin des Kundendienstes und Pressesprecherin von Servior, dem Tageblatt am Donnerstagabend. Servior gilt mit insgesamt 15 Häusern als der größte Seniorenheim-Betreiber in Luxemburg.

Laut Hanck wurde am 17. Februar – einen Tag vor dem ersten Impfdurchgang – der erste Corona-Fall in der Wohn- und Pflegeeinrichtung für Senioren entdeckt. Einige Tage danach wurden weitere Bewohner positiv getestet. Anfang März bildete sich dann ein größerer Cluster – mit insgesamt 63 Infizierten. Laut Hanck hätten fünf Menschen die Virusinfektion nicht überlebt. Zwischen dem 5. und dem 17. März seien dann 14 weitere Personen an oder mit dem Virus gestorben. Insgesamt zählt das Seniorenheim also 19 Todesfälle in der Zeit, in der das Virus in der Einrichtung um sich griff.

Situation ist wieder stabilisiert

An dem 15. März sei aber nur mehr eine Person positiv getestet worden, sagte Hanck. Die Einrichtung, mit ihren 154 Bewohnern, befinde sich wieder in einer normalen, stabilisierten Situation. „Wir führen jetzt das Large Scale Testing auf systematische Weise durch“, erklärte die Pressesprecherin von Servior. Am Donnerstag habe das ganze Haus die zweite Impfdosis erhalten – mit der Ausnahme von 13 Personen, die am 9. März noch positiv getestet worden seien und deswegen erst Ende März ihre zweite Impfung erhielten. „Die Teilnahmerate liegt bei insgesamt 95 Prozent“, so Hanck.

„Mit Corona stellen wir eine Übersterblichkeit fest“, teilte die Servior-Pressesprecherin mit. Es sterben zurzeit mehr Personen als erwartet – das heißt als in den gleichen Zeiträumen der vorherigen Jahre. Die genaue Zahl belaufe sich laut Hanck auf acht zusätzliche Todesfälle. Dabei müsse beachtet werden, dass bei den meisten Infizierten im Altersheim „Um Lauterbunn“ die Infektion asymptomatisch verlaufen sei. Im Durchschnitt seien die Personen, die in Niederkorn an oder mit Corona sterben würden, 90 Jahre alt und hätten diverse Vorerkrankungen. Das Virus sei nicht immer die direkte Todesursache, würde „den Prozess aber beschleunigen“. Ähnliches hatte auch schon ZithaSenior-Generaldirektorin Carine Federspiel im Januar im Gespräch mit RTL gesagt.


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Grober J-P.
22. März 2021 - 9.56

"Noi denunceremo". Die Leute in Bergamo sind schon auf dem guten Weg! Hier wird es hoffentlich auch so kommen, Anklage wegen fahrlässiger Tötungen. Diverse Vorerkrankungen, was soll das heissen, die sollen halt den Löffel abgeben und fertig? Es läuft was schief, so wie in Italien. Bin schon etwas verstört, wenn ich höre, dass im Pflegesektor nur etwa 60% sich haben impfen lassen.

de Schmatt
19. März 2021 - 9.38

"Es sterben zurzeit mehr Personen als erwartet". Was kann man denn dagegen tun? Wer hat denn das Virus reingeschleppt? 19 Todesfälle in einem einzigen Altenheim, Da ist doch etwas schiefgelaufen. Mit einer lakonischen Pressemitteilung ist es nicht getan.

Fuchsberger
18. März 2021 - 20.54

„Wir führen jetzt das Large Scale Testing auf systematische Weise durch“ Aha, vorher war's dann wohl ungeplant, willkürlich, chaotisch gut zu wissen wenn die Klagen kommen.