Der Global Financial Centres Index (GFCI) ist ein wichtiges Marketinginstrument für Finanzstandorte. Zweimal im Jahr wird das Ranking veröffentlicht. Untersucht werden Aspekte wie Geschäftsumfeld, Entwicklung des Finanzsektors, Infrastruktur, Fachwissen der Mitarbeiter, Ruf des Platzes und einige weitere Faktoren. Hinzu kommen die Ergebnisse einer Online-Umfrage. Untersucht für diese 32. Ausgabe des Rankings wurden mehr als 120 Finanzplätze weltweit.
Während der Finanzplatz Luxemburg während mehrerer Ausgaben des Rankings immer weiter nach hinten gerutscht war, konnte er in der jüngsten Ausgabe (September 2022) nun wieder einige Plätze gutmachen. Mittlerweile steht er somit wieder auf Platz 21 der wichtigsten Finanzplätze der Welt, sechs Plätze besser als vor sechs Monaten.
Von den besseren Zahlen, die das Großherzogtum in der Vergangenheit mal erreicht hatte, bleibt das Land jedoch auch laut der September-Ausgabe des Rankings weiter deutlich entfernt. Im September 2020 beispielsweise lag das Land weltweit auf Platz zwölf.
Paris erneut die Nummer eins in der EU
Auch innerhalb der Europäischen Union hat der Finanzplatz Luxemburg seinen früheren Glanz noch nicht zurückerlangt, konnte seine Positionierung jedoch leicht verbessern. Zählte das Land Ende 2020 noch als wichtigster Finanzplatz in der Staatengemeinschaft, so belegte es zu Jahresbeginn 2022 nur noch den sechsten Platz. Mittlerweile hat Luxemburg nun den vierten Platz zurück. Madrid und Stockholm wurden wieder überholt. Als die drei wichtigsten Finanzzentren der EU gelten: Paris, Frankfurt und Amsterdam.
Europaweit belegt Luxemburg derzeit den sechsten Platz. Eine Verbesserung um vier Positionen. Außerhalb der EU gelten London und Genf als wichtigere Finanzplätze. Hinter sich lassen konnte das Großherzogtum Zürich und Edinburgh.
Im aktuellen GFCI ist Luxemburg nun nicht nur in den Rängen nach oben gerutscht, sondern hat auch stolze 32 Bewertungspunkte (auf aktuell insgesamt 708 Punkte) hinzugewonnen. Viele andere Konkurrenzstandorte haben ebenfalls Punkte hinzugewonnen, meist jedoch weniger: etwa London (+5 Punkte), Paris, London (+13 Punkte), Frankfurt (+17 Punkte), Amsterdam (+23 Punkte), Zürich (+21 Punkte) und Genf (+31 Punkte).
Hervorstechen tut die Stadt Berlin, deren Bewertung um satte 44 Punkte zulegte – und die daher im Ranking um 16 Plätze nach ober kletterte (auf nunmehr Platz 26). Bereits in der Frühjahrsausgabe hatte die deutsche Hauptstadt einen ähnlichen Sprung hingelegt.
Langfristig gesehen hat sich Luxemburg bei der Positionierung stabil gehalten: Im März 2007, als das Ranking erstmals erstellt wurde, belegte das Land Platz 26 weltweit. Andere europäische Finanzzentren wie Frankfurt und Paris lagen damals mit dem sechsten beziehungsweise elften Platz klar vor Luxemburg. Ihre Spitzenpositionen mussten sie jedoch nach und nach vornehmlich an asiatische Großstädte abgeben.
Als wichtigster Finanzplatz der Welt gilt nach wie vor New York. Dahinter folgen London, Singapur, Hongkong und San Francisco. Insgesamt fünf Städte unter den ersten zehn befinden sich in Asien, drei in den USA. Als einzige Stadt aus der Europäischen Union hat es Paris bis in die weltweite Top 10 der Finanzplätze geschafft. Die Stadt Moskau musste derweil einen Absturz um 22 Positionen (auf Platz 73) in Kauf nehmen.
„Dieses neue Ranking verdeutlicht die Dominanz der amerikanischen und asiatischen Finanzzentren“, so Nicolas Mackel von Luxembourg for Finance. „Eine weitere europäische Integration ist notwendig, um den heimischen Markt und damit die Attraktivität unserer Finanzzentren und somit der Finanzindustrie insgesamt zu stärken“, unterstreicht er.
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