Seit dem frühen Nachmittag sitzen Wirtschaftsminister Jeannot Krecké, Gewerkschafter und Bankenvertreter zusammen, um eine Lösung für das bedrohte Bauunternehmen Socimmo zu suchen. Dem Unternehmen droht Zahlungsunfähigkeit. Löhne wurden nicht ausbezahlt, da die Banken die Kreditlinie gesperrt haben. Sie fordern eine Bankgarantie von 600.000 Euro. Derlei staatliche Sicherung stellte Minister Krecké am Donnerstagmorgen in Aussicht. Den Gesprächen im Wirtschaftsministerium schloss sich am späten Nachtmittag auch Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler an.
Die Nachricht hatte die Beschäfigten des Bauunternehmens Socimmo zwei Tage vor Beginn des Kollektivurlaubs im Bauwesen eiskalt erwischt. Keine Löhne, keinen Job mehr. Am Donnerstagmorgen demonstrieren mehrere hundert von ihnen vor dem Wirtschaftsministerium am Boulevard Royal. Mit drei Bussen, zehn Betriebswagen und etlichen Privatautos waren sie angereist, um ein letztes Mal für ihren Arbeitsplatz zu kämpfen.
Nach einer Unterredung von OGBL- und LCGB-Vertretern mit den beiden Ministern Jeannot Krecké (Wirtschaft) und Nicolas Schmit (Beschäftigung) konnten die Beschäftigten aufatmen. Ihr Arbeitsplatz könnte erhalten und damit ihre Löhne weiter bezahlt werden, hieß es.
Garantie
Alles hängt von einer Bankengarantie in Höhe von 600.000 Euro ab. Die Banken fordern diese Sicherheit, um die Kreditlinie für das Unternehmen erneut zu öffnen. Die wird benötigt, um die Löhne für die rund 470 Beschäftigten zu bezahlen. Doch wer soll oder kann die Garantie geben? Der Staat könnte einspringen, forderten die Gewerkschaften in den vergangenen Tagen.
Man werde das Geld irgendwie auftreiben, versprach Wirtschaftsminister Jeannot Krecké am Donnerstagmorgen gegenüber den Gewerkschaften. Sollte der Staat tatsächlich die Bankgarantie für das Bauunternehmen übernehmen, würde ein Präzedenzfall geschaffen. Dabei sei es durchaus möglich, über die staatliche Kredit- und Investitionsgesellschaft (SNCI) Überbrückungsgarantien zu geben für Betriebe, die restrukturiert werden, betonte OGBL-Sekretär Jean-Luc de Matteis gegenüber Tageblatt.lu.
Und bei der Socimmo muss restrukturiert werden, trotz voller Auftragsbücher. Restrukturierung bedeutet in der Regel auch Stellenabbau. Von den knapp 470 Beschäftigten wird ein Teil abgebaut werden. Weiterbeschäftigt werden wohl nur die derzeit rund 350 Mitarbeiter mit unbefristetem Arbeitsvertrag. Nicht erneuert würden die befristeten Arbeitsverträge.
 
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