Nach der Ermordung zweier Kollegen haben alle 26 Polizisten einer Kleinstadt im Norden Mexikos aus Angst vor der Drogenmafia gekündigt. Die Beamten gaben am Donnerstag geschlossen ihre Waffen und Uniformen ab, wie lokale Medien am Freitag unter Berufung auf die Behörden der Gemeinde Ascención im Bundesstaat Chihuahua berichteten. Um die Sicherheit in der Ortschaft an der Grenze zu den USA gewährleisten zu können, bat Bürgermeister Jaime Domínguez Loya um die Entsendung von Sicherheitskräften.
Die Lage in der Ortschaft nahe der US-Grenze 40 Kilometer westlich von Ciudad Juárez hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten erheblich verschlechtert. Wie andere Orte an der Grenze nutzen die Kartelle Ascención ihn für den Handel mit Drogen, Waffen und Menschen. «Die Killer laufen hier bewaffnet am helllichten Tag durch die Straßen und begehen Verbrechen», berichtete ein Augenzeuge der Zeitung „Reforma“.
Nicht das erste Mal
Im September vergangenen Jahres mussten die 12 000 Einwohner schon einmal vorübergehend ohne Polizisten auskommen. Der damalige Bürgermeister Rafael Lorenzo kündigte damals allen zwölf Wachmännern wegen mangelhafter Arbeit und Vertrauensverlust. Zuvor waren zwei der Entführung verdächtigte Männer von einer aufgebrachten Menschenmenge gelyncht worden.
Ascención ist bereits der fünfte Fall in Chihuahua, wo alle Polizisten aus Angst vor den Kartellen ihren Dienst geschlossen quittiert haben. Ortschaften, die zeitweise ohne Sicherheitskräfte dastanden, waren Villa Ahumada (2008), Guadalupe Distrito Bravos (2009), Namiquipa (2009) und Praxedis im November 2010.
De Maart

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