
„Wir können das Wahlergebnis von 1990 nicht vergessen“, sagte sie am Montag am Rande einer Gedenkfeier für den Studentenaufstand, der am 8.8.1988 begann.
Sie hatte die Wahlen damals haushoch gewonnen, doch erkannte das Regime das Ergebnis nie an. Auch die Verfassung von 2008, aus der die Regierung ihre Legitimation zieht, könne sie nicht akzeptieren, sagte die Oppositionspolitikerin.
Positionen ihrer Partei
Suu Kyi wiederholte damit Positionen ihrer im vergangenen Jahr zwangsaufgelösten Partei Nationalliga für Demokratie (NLD). Sie selbst hat sich bislang aber mit deutlicher Kritik zurückgehalten.
Erst am Sonntag hatte sie trotz Warnungen der Regierung eine erste politische Tour ins Land angekündigt. Sie will am 14. August nach Bago rund 80 Kilometer nordöstlich der Hafenstadt Rangun reisen und dort politische Aktivisten treffen. Die Staatsmedien warnten vor Ausschreitungen wie 2003. Damals war ein regierungsfreundlicher Mob über ihren Konvoi hergefallen. Etwa 70 Menschen kamen ums Leben.
Wahlen nach 40 Jahren
Nach mehr als 40 Jahren Militärherrschaft ließ die Junta im vergangenen November erstmals seit 20 Jahren wieder wählen. Mit der von Suu Kyi kritisierten Verfassung sicherte sie dem Militär aber weiter entscheidenden Einfluss auf die Geschicke des Landes. Zudem gründete die Junta eine eigene Partei, die wie erwartet haushoch gewann. Viele Ex-Militärs sitzen jetzt in Zivil in der Regierung.
Der Studentenaufstand von 1988 wurde blutig niedergeschlagen. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen kamen dabei 3000 Menschen ums Leben.
De Maart

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