Montag27. Oktober 2025

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Auch Luxair betroffen

Auch Luxair betroffen
(Tageblatt/Stefan Osorio-König)

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Die deutschen Fluglotsen nehmen für Dienstag einen zweiten Streikanlauf. Erneut haben zunächst die Gerichte das Wort. Passagiere müssen sich auf Behinderungen einstellen. Auch Luxemburg ist betroffen.

Die Fluglotsen lassen nicht locker: Nach der Absage vergangene Woche wollen sie nun am Dienstagmorgen streiken und damit nahezu den gesamten Luftverkehr über Deutschland für sechs Stunden lahmlegen. Auch Luxemburg wird davon betroffen sein. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) kündigte am Montag einen Ausstand von 06.00 bis 12.00 Uhr an. Lediglich ein Notdienst werde gewährleistet. Erneut versucht die Deutsche Flugsicherung (DFS), den Streik mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern. Das Arbeitsgericht Frankfurt genehmigte jedoch am Montag den Streik.

Auch Luxair-Flüge betroffen

Luxair möchte darauf hinweisen, dass im Streikfall die Flüge nach Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Saarbrücken, Wien und Prag, die normalerweise für den Zeitraum zwischen 06.00 Uhr und 12.00 Uhr geplant sind, ausfallen werden.

Die GdF hatte ein konkretes Gesprächsangebot für diesen Montag verstreichen lassen, weil damit kein neues Angebot verbunden war. „Wir sehen keine Notwendigkeit, in Verhandlungen mit der Deutschen Flugsicherung zu kommen, und auch keine Möglichkeit, weil sich die Sachlage nicht geändert hat“, erklärte Tarifvorstand Markus Siebers. Inhaltlich habe sich in der vergangenen Woche nichts getan.

Keine Starts, keine Landungen und keine Überflüge

Sollten die Fluglotsen tatsächlich ihre Arbeit niederlegen, „dann bedeutet das: Keine Starts, keine Landungen und auch keine Überflüge“, sagte DFS-Sprecherin Kristina Kelek. Das Unternehmen hat aber jederzeit die Möglichkeit, die Schlichtung anzurufen und so einen Streik um Wochen nach hinten zu verschieben.

Am Mittwoch vergangener Woche hatte die GdF den für Donnerstag geplanten Streik abgesagt, nachdem das Arbeitsgericht eine Tarifforderung für nicht rechtmäßig erklärt hatte. Diese und eine weitere Forderung wurden fallengelassen, so dass es am Montag weniger Angriffsfläche für die Juristen der DFS gab.

Vorbereitungen auf den Streik

Fluggesellschaften wie auch die Flughäfen bereiteten sich auf den drohenden Streik vor. „Wir fahren unseren Sonderplan für solch einen Fall hoch“, sagte ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport. Für die Passagiere sollten die Umstände so erträglich wie möglich gehalten werden.

Nach Angaben der Fraport könnten allein in Frankfurt 500 bis 600 Flüge betroffen sein. Deutschlandweit sind es rund 2500. „Wir stellen uns darauf ein, dass Passagiere stranden werden.“ Laut Deutschem Reiseverband (DRV) sind an einem durchschnittlich Augusttag rund 600.000 Passagiere auf den deutschen Flughäfen unterwegs.

Auch Luxair-Flüge betroffen

Luxair möchte darauf hinweisen, dass im Streikfall die Flüge nach Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Saarbrücken, Wien und Prag, die normalerweise für den Zeitraum zwischen 06.00 Uhr und 12.00 Uhr geplant sind, ausfallen werden.

Infolge des Streiks könnte die Rückkehr zur Normalität einige Zeit in Anspruch nehmen und so ist mit Verspätungen bei Flügen zu deutschen Zielflughäfen noch im Verlauf des ganzen morgigen Dienstags zu rechnen.

Sich vorab informieren ob der Flug startet

Luxair bittet alle Reisenden, sich unter www.luxair.lu über den Stand ihres Fluges zu informieren, bevor sie den Flughafen aufsuchen. Kunden, deren Flug ausfällt, sollten sich nicht zum Flughafen begeben, sondern das Customer Service Center unter +352 2456 4242 kontaktieren, um gegebenenfalls umzubuchen oder sich über die Rückerstattungs-Modalitäten zu informieren.

Bei der Lufthansa hieß es: „Leidtragende sind natürlich die Fluggäste und wir als Airline.“ Am Dienstag werde voraussichtlich ein Notfallplan gelten. Reisende sollten sich regelmäßig auf der Internetseite der Airline informieren.

Appell an die Fluglotsen

Luftverkehrs- und Touristikverbände appellierten an die Lotsen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Die Forderungen der Fluglotsen machen vor allem eines deutlich: Der GdF geht es um Macht, aber nicht darum, eine Lösung zu finden. Die Opfer bleiben die Passagiere“, erklärte beispielsweise der Präsident des Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch.

Die GdF fordert für die mehr als 5000 Tarifbeschäftigten der DFS, darunter rund 1900 Fluglotsen, 6,5 Prozent mehr Geld und mehr Einfluss auf Strukturen und Personalentscheidungen des Unternehmens. Ausgenommen vom Streik seien die Flugsicherungsakademie der DFS in Langen sowie die Niederlassung in Maastricht.