Die humanitäre Hilfe in Luxemburg ist Teil der Entwicklungshilfe. Es geht darum, bis 2015 die sogenannten „Millennium-Ziele“ (Bekämpfung von Armut und Hunger, Primärschulbildung, Gleichstellung, Senkung der Kindersterblichkeit, Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten, ökologische Nachhaltigkeit, Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung) zu erfüllen.
Die EU ist der größte Geber humanitärer Hilfe in der Welt. Seit Januar 2011 hat sie weltweit über 37 Prozent aller Mittel für humanitäre Hilfe bereitgestellt. Für den 1992 ins Leben gerufenen Dienst für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) der Europäischen Kommission sind mehr als 400 Mitarbeiter in 47 Außenstellen tätig. Die Kommission arbeitet mit über 200 Hilfsorganisationen zusammen. Im Jahr 2010 hat die Kommission die Hilfsorganisationen mit 1,115 Milliarden Euro unterstützt. Dadurch wurden 151 Millionen Bedürftigen in 80 Ländern geholfen. Die Kommission hat bis jetzt in mehr als 100 Ländern Hilfe geleistet.
In der Vergangenheit haben vor allem folgende Länder humanitäre Hilfe der EU
erhalten: Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Sudan, Demokratische Republik Kongo, Afghanistan, das besetzte palästinensische Gebiet, Pakistan, Russland und Burundi.
Elf Mitgliedstaaten der EU (Schweden, Großbritannien, Deutschland, die Niederlande, Finnland, Dänemark, Spanien, Frankreich, Irland, Belgien und Italien) zählen zu den zwanzig wichtigsten Gebern der Welt. (Tageblatt.lu)
Die Luxemburger Entwicklungshilfe beschränkt sich auf zehn Zielländer (Burkina Faso, Kapverdische Inseln, Mali, Niger, Namibia, Senegal, Laos, Vietnam, Nicaragua und El Salvador). Luxemburg zählt seit 2000 zu einem der Länder, die mehr als 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandproduktes in die Entwicklungshilfe und die humanitäre Hilfe investieren. Im Jahre 2009 betrug das Budget der Entwicklungshilfe und der humanitären Hilfe 297,82 Millionen Euro.
Enge Zusammenarbeit
Luxemburg arbeitet eng mit 82 Nichtregierungsorganisationen zusammen und nimmt auch regelmäßig an internationalen Hilfsaktionen, zum Beispiel im Falle von Naturkatastrophen, teil. So war die Staffel der Rettungshunde schon an mehreren internationalen Rettungsaktionen wie Erdbeben (z.B. in Haiti, im Iran …) dabei. Laut einer internationalen Studie sind die Luxemburger die großzügigsten Spender: 2009 haben sie 126,30 Dollar (87,44 Millionen Euro) an humanitäre Vereinigungen überwiesen.
Das Großherzogtum leistet auch Hilfe am Horn von Afrika, wo über 11 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Die in Luxemburg ansässigen NGO machen Spendenaufrufe. Der Staat hat 2,8 Millionen Euro an finanzieller Hilfe bereitgestellt. Mehrere in Luxemburg beheimatete Unternehmen haben kürzlich einen Transport von 105 Tonnen an Hilfsgütern nach Afrika finanziert.
„Menschen helfen Menschen“
Die Vereinten Nationen haben die diesjährige Kampagne des Welttages unter das Motto „Menschen helfen Menschen“ gestellt. Der Welttag der humanitären Hilfe wurde 2008 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen in Erinnerung an die 22 humanitären Helfer, die am 19. August 2003 bei einem Anschlag auf das UN-Büro in Bagdad (Irak) ums Leben gekommen sind, ins Leben gerufen.
Fast eine Milliarde Menschen leiden Hunger auf der Welt, heißt es in einem UNO-Bericht. Weltweit sind fast 70 Millionen Personen auf der Flucht wegen Kriegen, Hungersnöten, Naturkatastrophen usw. Für jene Menschen ist die humanitäre Hilfe der letzte Strohhalm, an den sie sich klammern können.
Gefährliches Engagement
Doch die Hilfe geht nicht immer ohne Probleme vonstatten. Humanitäre Helfer zahlen oft einen hohen Preis für ihr Engagement. Entführungen, Erschießungen und Todesdrohungen stehen bei ihren Einsätzen in Afghanistan, Somalia, Darfur, Sri Lanka und vielen anderen Orten an der Tagesordnung.
Die Zahl der Attacken auf humanitäre Helfer habe sich verdreifacht, heißt es weiter in einer Pressemitteilung. Jedes Jahr sterben etwa 100 von ihnen bei ihren Einsätzen. 2010 wurden 129 akute Bedrohungen, 69 Morde, 86 Verletzte und 87 Entführingen gezählt, heißt es in einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission.
De Maart

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