Donnerstag30. Oktober 2025

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„Que du bonheur“ für die Schausteller

„Que du bonheur“ für die Schausteller
(Didier Sylvestre)

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Die 671. Ausgabe der „Schueberfouer“ ist am Mittwochabend vorbei. Organisatoren und Schausteller ziehen eine positive Bilanz des dreiwöchigen Rummels auf dem Glacis-Feld.

„Que du bonheur“ fasst es Roger Pelzer aus Sicht der Schausteller zusammen. „Ich habe selber ein Spiel hier stehen und bin sehr zufrieden. Und ich glaube, dass das auf 90 Prozent der Schausteller zutrifft. Es gibt immer ein paar, die hier und da etwas aussetzen, aber eigentlich haben wir eine gute ‚Fouer‘ gemacht“, so der Präsident des Schaustellerverbandes.

Dass in diesem Jahr einiges los war, ließ auch Platzmeister Marc Weydert von der Organisation durchblicken: „Den Stress, den ich in diesem Jahr hatte, das habe ich bisher noch nicht erlebt. Dabei ist so wenig wie noch nie passiert und die ‚Forains‘ haben so gut gearbeitet wie fast noch nie.“ Er sprach von einer unangebrachten „Hetzkampagne“ gegen bestimmte Spiele.

Schärfere Kontrollen

U.a. war es zu Pannen bei „Catapult“ (Seilriss) und „Top-Spin“ (Kupplungsdefekt) gekommen. Luftfeuchtigkeit, teilweise extreme Hitze und Stromprobleme haben den Spielen zu schaffen gemacht. Was das gerissene Seil beim „Catapult“ angehe, so habe der TÜV München am Dienstag nach einer Untersuchung befunden, dass das Spiel betriebstauglich war und ist. Was dort passiert sei, sei auf das Seil zurückzuführen, und so etwas „könne eben vorkommen“. Das Sicherheitsseil, das für solche Fälle vorgesehen ist, habe ja auch gehalten.

„Sicherheitskontrollen, wie wir sie hier machen, gibt es sonst nur noch in München und Stuttgart. Es gibt keine andere Kirmes in Europa, die so kontrolliert wird wie hier“, betont Weydert. Und diese Kontrollen sollen 2012 noch verschärft werden, vor allem vor Beginn und mit Stichproben während der Kirmes selbst.

Fliegende Plagegeister

Schlimmer als Pannen bei den Spielen war aber das Problem mit den fliegenden Plagegeistern. „Was sehr häufig war, waren Wespenstiche“, so Weydert, „das war dieses Jahr einfach extrem.“ Was die Besucheranzahl angeht, so schätzten erfahrene Schausteller den Zulauf auf über zwei Millionen Besucher. Und die blieben weitgehend ruhig. Die fast schon traditionellen Schlägereien blieben in diesem Jahr größtenteils aus.

Für die Schausteller sei es, soweit Weydert weiß, wesentlich besser als in den vorigen Jahren gelaufen. Die Süßwarenbuden hatten zwar in den ersten drei, vier schwülen Tagen Einbußen gehabt, die sie nicht mehr ganz aufholen konnten. Der Zulauf war aber für die Gastronomen schwer abzuschätzen, sie wurden teilweise überrascht, aber eigentlich lief es für geschlossene und offene Gastronomie „so gut wie noch nie“, so Weydert. Sein Referenzjahr ist 2009: 20 Tage ohne Regen. Dieses Jahr sei nur der Familientag in der ersten Woche „ins Wasser gefallen“. Weil es trotz mäßigem Wetter vor allem abends trocken blieb, die Schlägereien ausblieben und die Anlaufprobleme schnell überwunden waren, konnte die Ausgabe 2011 zum Erfolg werden.

Top-Attraktionen waren laut Weydert übrigens die Fahrgeschäfte XXL, die Geisterbahn Thriller und Twister Maxi Jump – alles Neuheiten, die im nächsten Jahr aber nicht mehr alle dabei sein werden.