Das betroffene Bauunternehmen hatte sich bereits im Juli einen Baustopp eingeheimst, weil Schäden an Nachbarhäusern entstanden waren. Am Montag, kurz vor 20 Uhr, stürzte dann der Bürgersteig vor derselben Baustelle ein. Die Firma habe nicht unbedingt fachgerecht gearbeitet, so John Schneider, Beauftragter der Gewerbeinspektion (ITM) in Esch/Alzette gegenüber Tageblatt.lu. Die Frage, wer nun eigentlich die Verantwortung trägt, wird wohl vor Gericht entschieden werden müssen.
Dennoch steht jetzt schon fest, dass sich die private Baufirma nicht an die Vorgaben hielt, so Luc Schloesser, Pressesprecher der Gemeinde Esch. Sie buddelte eine Baugrube von vier Metern unterhalb des Straßenniveaus. Das Ganze ohne abzustützen. Nun wird die Firma verpflichtet, die Baugrube bis zum Straßenniveau aufzufüllen und dabei die Seite vom OGBL-Gebäude mit Bauschutt und Stützen zu ergänzen. Auf der anderen Seite, bei der Bäckerei, soll zuerst mit Beton und danach mit Bauschutt die Statik wieder hergestellt werden. Das entstandene Loch unter dem Bürgersteig muss ebenfalls mit Bauschutt aufgefüllt werden, so Schloesser.
Bereits im Juli wurde bei Abrissarbeiten die vom OGBL genutzte Nachbarterrasse durch einen Betonblock beschädigt. Eine Woche später verursachte der Häuserabriss weitere Schäden am OGBL-Gebäude. Von der Wand fielen plötzlich die Fliesen.
Verzwickte Geschichte
In Sachen Verantwortung gibt es zwei Hauptakteure: Die Gemeinde Esch/Alzette, öffentlicher Eigentümer des eingebrochenen Bürgersteigs und die private Baufirma, die für die Arbeiten an der Baustelle beauftragt wurde. Nebenakteur ist ITM, zuständig für die Bauarbeiter. Solange letztere nicht gefährdet seien, könne seitens der ITM weitergearbeitet werden, so Schneider. Momentan befänden sich aber keine Arbeiter des betroffenen Unternehmens auf der Baustelle.
Die Stadt Esch ist in erster Linie verantwortlich für die Sicherheit der Anwohner. So wurden dann auch 28 Betroffene des Nachbarhauses sofort evakuiert. Nun obliegt es auch der Stadt, die Sicherung an der Unfallstelle zu gewährleisten und die damit verbundene Reparatur zu organisieren. Deshalb hat sie am Diensatgmorgen ein Statikerbüro mit der Instandsetzung beauftragt.
Gesperrt
Am Boulevard Kennedy wurde die Fahrspur vom Norbert Metz Platz in Richtung Frankreich bis zum Kreisverkehr am Bahnhof für den Verkehr gesperrt. Die Sperrung besteht nicht in beide Richtungen, wie der ACL am Dienstag meldete. Auf Grund der Instandsetzungsarbeiten wird die Sperrung bis Donnerstag, 10. November 18 Uhr andauern. Erhebliche Verkehrsbehinderungen sind zu erwarten. Der Busbahnhof soll aber weiterhin von den Tice-Bussen angesteuert werden.
Zur Instandsetzung wird Beton in die Baugrube gefüllt. Am Dienstagmorgen lief der Verkehr nur auf einer Spur, um weitere Einstürze durch Vibrationen, die durch den Verkehr entstehen könnten, zu verhindern.
Der OGBL teilt mit, dass der Sitz mit Hausnummer 60 am Boulevard Kennedy am Dienstag und Mittwoch aus Sicherheitsgründen geschlossen bleibt. Die anderen Filialen der Gewerkschaft seien davon nicht betroffen.
De Maart













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