Kirchner muss operiert werden

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Die Argentinier sind geschockt. Der Grund: Ihre Präsidentin, Cristina Kirchner, muss unters Messer weil sie Krebs hat.

Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner ist an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Die 58-Jährige habe aber keine Metastasen und werde am 4. Januar operiert, teilte Präsidialamtssprecher Alfredo Scoccimarro am Dienstag (Ortszeit) mit. Bis zum Ende ihrer 20-tägigen Genesungsphase werde Kirchner von Vizepräsident Amado Boudou vertreten.

Laut Scoccimarro wurde bei einer Routineuntersuchung Kirchners am 22. Dezember auf dem rechten Lappen der Schilddrüse ein Karzinom entdeckt. Die Lymphdrüsen seien nicht betroffen. Nach dem chirurgischen Eingriff müsse Kirchner 72 Stunden im Spital bleiben und anschliessend eine 20-tägige Genesungsphase einhalten. Boudou werde sie daher bis zum 24. Januar vertreten.

Ärzte zuversichtlich

Die Chancen auf eine Heilung stehen einem Experten zufolge gut. „Die Aussichten sind exzellent“, sagte der Onkologe Marco Bruno, ein Mitglied der argentinischen Krebsgesellschaft, einem örtlichen Fernsehsender. „Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich der Tumor nach der Operation weiter ausbreitet“, fügte er hinzu.

Kirchner war vor knapp drei Wochen für eine zweite vierjährige Amtszeit vereidigt worden. Bei der Präsidentschaftswahl im Oktober hatte sie im ersten Durchgang mehr als 54 Prozent der Stimmen erzielt und wurde damit direkt gewählt. Sie verzeichnete das beste Ergebnis, das ein Staatschef seit dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1983 erzielt hatte.

Die Juristin steht in der Tradition der peronistischen Partei des Ex-Präsidenten Juan Perón und seiner populistischen Frau Evita. Kirchners Ehemann Néstor war in den Jahren 2003 bis 2007 Staatschef Argentiniens. Er starb am 27. Oktober 2010 im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt. Bis heute ist Cristina Kirchner stets schwarz gekleidet.