Inmitten neuer Spannungen mit den USA hat der Iran am Samstag im Persischen Golf mit Raketentest begonnen. Wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, wurden in der Schlussphase eines großangelegten Marinemanövers mehrere Langstreckenraketen abgefeuert. Die Übung der iranische Streitkräfte hatte am vergangenen Wochenende begonnen. Nach Angaben des stellvertretenden Befehlshabers der Marine, Admiral Mahmud Mussavi, soll sie die Truppen auf eine kriegsähnliche Situation vorbereiten.
Vor dem Hintergrund einer drohenden Ausweitung der Sanktionen wegen des iranischen Atomprogramms hatte Teheran in den vergangenen Tagen mit einer Blockade der Straße von Hormus gedroht. Durch das Nadelöhr am Ausgang des Persischen Golfes fahren Tanker rund 40 Prozent des weltweit auf Schiffen transportierten Öls. Die USA hatten angekündigt, eine Blockade der Meerenge nicht zuzulassen.
Iran will Gespräche wieder aufnehmen
Unterdessen hat sich der Iran zur Wiederaufnahme der Gespräche über sein Atomprogramm bereiterklärt und damit ein Signal zur Entschärfung der Spannungen am Persischen Golf gegeben. Die Atomgespräche mit den fünf Vetomächten im UN-Sicherheitsrat liegen seit fast einem Jahr auf Eis. Sein Land sei gewillt, die Verhandlungen fortzusetzen, sagte Außenminister Ali-Akbar Saleh während des Besuches eines chinesischen Regierungsbeamten am Samstag in Teheran.
Die Atomgespräche des Irans mit der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Deutschland) waren zuletzt im Januar in Istanbul wegen fehlender Fortschritte auf unbestimmt Zeit vertagt worden. Hauptziel der fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat ist es, den Iran von einer weiteren Anreicherung von Uran abzubringen. Hoch angereichertes Uran kann für den Bau einer Atombombe verwendet werden.
Der Westen verdächtigt die iranische Regierung, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich am Bau solcher Atomwaffen zu arbeiten. Israel und die USA haben deshalb auch Militärschläge gegen iranische Atomanlagen nicht ausgeschlossen.
De Maart

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