Unter Berufung auf ihren Anwalt meldete die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag, ein argentinischer sowie ein venezolanischer Opfer-Verband hätten entsprechende Schritte eingeleitet. Auch aus Brasilien und Kolumbien würden ähnliche Initiativen von betroffenen Frauen erwartet. Weltweit sollen 400 000 bis 500 000 Frauen minderwertige Silikonkissen der französischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP) erhalten haben.
Die Vermarktung, den Vertrieb und die weitere Verwendung der Brustimplantate hatte Frankreich dem Unternehmen im April 2010 europaweit untersagt. Frankreichs Krankenkasse Cnam erstattete bei der Staatsanwaltschaft in Marseille Strafanzeige wegen schweren Betrugs. PIP-Gründer Jean-Claude Mas gab in Vernehmungen zu, den TÜV Rheinland getäuscht zu haben.
Ein Zusammenhang zwischen den Silikonkissen und Krebs wird befürchtet, bewiesen ist er aber nicht. Deutschland, Frankreich und Tschechien hatten Frauen dazu aufgerufen, die Implantate entfernen zu lassen. Das Unternehmen hatte eine Jahresproduktion von etwa 100 000 Prothesen, von denen nach Medienberichten 84 Prozent in den Export gingen.
De Maart

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