Freitag7. November 2025

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Verletzte und Festnahmen

Verletzte und Festnahmen

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Tausende Kosovo-Albaner haben versucht, einen Grenzübergang nach Serbien zu blockieren. Die Polizei zerstreute die Demonstranten mit Wasserwerfern und Tränengas. Rund 50 Menschen wurden verletzt, 146 festgenommen.

Albanischen Spezialpolizisten haben eine Blockade des Grenzübergangs Merdare vom Kosovo nach Serbien am Samstag mit Gewalt verhindert. Die Polizisten der albanisch geführten Kosovo-Regierung setzten gegen die rund 3000 Anhänger der drittgrößten Parlamentspartei Vetevendosje (Selbstbestimmung) Wasserwerfer, Tränengas und Pfefferspray ein, um die Transitroute freizuräumen. Etwa 30 Polizisten und 20 Protestierende wurden verletzt, 146 Demonstranten festgenommen.

„Das war die Abrechnung mit dem Volk von Kosovo zugunsten von Serbien“, kritisierte Vetevendosje am Sonntag in Pristina den Polizeieinsatz. Innenminister Bajram Redzepi behauptete, seine Beamten seien „entsprechend der Lage mit einem Minimum an Gewalt“ vorgegangen. Ziel sei die Herstellung von Recht und Ordnung gewesen. Die Demonstranten wollten mit ihrer Aktion darauf hinweisen, dass Serbien nach wie vor den Warenverkehr aus dem Kosovo behindert.

Von den festgenommenen Kosovo-Albanern wurden am Sonntag bis auf 15 Personen alle wieder auf freien Fuß gesetzt. Vetevendosje hatte zuvor im Kosovo-Parlament eine Resolution durchgesetzt, in der der gegenseitig ungehinderte Handel zwischen den beiden Nachbarländern verlangt wird. Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor vier Jahren von Serbien abgefallen und ist seitdem selbstständig. Mehr als 80 Staaten haben diesen jüngsten Staat Europas inzwischen völkerrechtlich anerkannt. Serbien verweigert jedoch die Anerkennung seiner früheren Provinz und will sie wieder in seinen Staatsverband eingliedern.