Freitag7. November 2025

Demaart De Maart

Drei Überlebende geborgen

Drei Überlebende geborgen

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Mehr als 24 Stunden nach der Havarie des italienischen Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" haben Rettungskräfte drei Überlebende geborgen. Es werden weitere Überlebende im Rumpf des Schiffes vermutet.

Nach einem koreanischen Paar (Die beiden 29-Jährigen Koreaner hätten sich auf Hochzeitsreise befunden, hieß es) ist am Sonntag ein dritter Überlebender aus dem vor der toskanischen Küste havarierten Kreuzfahrtschiff befreit worden. Es handele sich um ein Besatzungsmitglied, das auf dem dritten Deck der „Costa Concordia“ eingeschlossen gewesen sei, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Die Zahl der Vermissten hat sich damit verringert, nachdem sich am Sonntag noch zwei japanische Passagiere bei der Botschaft in Rom gemeldet hatten. Unklar ist, wieviele Vermisste noch an Bord sein könnten oder aber im Chaos der Rettungsaktionen nicht registriert worden sind. Die Zahlen variierten am Sonntag zwischen 17 und 36. Präfekt Linardi sagte, die Listen der Reederei und die der nach der Rettung registrierten Passagiere und Besatzungsmitglieder müssten noch verglichen werden. Das könne die Differenz zwischen den 4 232 Menschen an Bord und den nach dem Schiffbruch registrierten 4 196 ausmachen. Passagiere aus der Toskana und Latium hätten sich möglicherweise sofort auf den Weg nach Hause gemacht. Dagegen sagte der Präsident der Region Toskana, Enrico Rossi, es würden nur noch 17 Menschen vermisst, elf Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Nach dem Fund der beiden Leichen am Sonntag wären es demnach noch 15 Vermisste.

Auf Grund gelaufen

Bei der Suche nach Überlebenden haben die Rettungsmannschaften am Sonntagmorgen neue Hoffnung geschöpft: Sie hörten Geräusche in einem schwer zugänglichen Teil der auf der Seite liegenden „Costa Concordia“, teilten die Feuerwehren mit. Dort gebe es jedoch durch das Unglück versperrte Türen und andere Hindernisse auf dem Weg zu möglichen Überlebenden, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Bergungsarbeiten dauern noch an.

Die „Costa Concordia“ war am späten Freitagabend mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf einen Felsen vor der Insel Giglio gelaufen. Nach starkem Wassereinbruch neigte sich das Schiff und kippte schließlich auf die Seite. Bei der Evakuierung spielten sich nach Angaben von Passagieren chaotische Szenen ab. Mindestens fünf Menschen starben, Über 60 wurden nach Angaben der Behörden verletzt.

Kapitän wurde festgenommen

Kapitän Francesco Schettino wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Herbeiführung eines Schiffbruchs. Der genaue Unfallhergang ist nach wie vor unklar.

Luxemburger waren keine an Bord, bestätigte am Samstag das Außenministerium Tageblatt.lu.

39 Vermisste

Weiterhin ungeklärt ist das Schicksal von 36 Menschen. Wie der Präfekt von Grosseto, Giuseppe Linardi, laut Ansa noch vor der Bergung der beiden Überlebenden mitteilte, seien 4 232 Menschen aus 62 Ländern an Bord der „Costa Concordia“ gewesen. Bisher habe man allerdings erst Erkenntnisse über den Verbleib von 4 191 Personen. „Wir sind dabei, alle Möglichkeiten zu überprüfen“, sagte Linardi.

Widersprüchliche Angaben zum Ablauf der Havarie konnte auch die Reederei Costa Crociere in Genua bislang nicht aufklären. Zu viele Fragen seien noch nicht zu beantworten, teilte sie am Abend mit.

Felsen soll nicht berzeichnet gewesen sein

Kapitän Schettino hatte gesagt, die „Costa Concordia“ sei auf dem Weg von Civitaveccia nach Savona über einen in nautischen Karten nicht verzeichneten Felsen geschrammt. Anschließend habe man das Schiff möglichst dicht an die Insel Giglio heranmanövriert, um die Rettungsmaßnahmen zu erleichtern.

Die Präfektur in Grosseto teilte mit, sie lasse prüfen, wie die 2400 Tonnen Treibstoff in den Tanks des Schiffes gesichert werden könnten, um eine größere Umweltverschmutzung zu vermeiden.