Freitag31. Oktober 2025

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„Schutz reicht nicht aus“

„Schutz reicht nicht aus“
(dpa)

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Nach dem Datengau beim "Centre médico-sportif" wird Kritik laut. Die Datenschutzkommission sieht erheblichen Verbesserungsbedarf bei der IT-Sicherheit in Luxemburg.

„Der aktuelle Sicherheitsstandard für Datenschutz in Luxemburg reicht nicht mehr aus. Die Gefahren im Netz sind größer geworden,“ sagt Gérard Lommel, Präsident des Luxemburger Datenschutzes. Er schlägt Lommel den Einsatz eines internen Datenschutzbeauftragten vor, der die Sicherheit sensibler Daten in den jeweiligen Einrichtungen gewährleistet und den Zugriff kontrolliert.

Auch ist Lommel für die Aufstellung einer Short-List, die gezielt zwischen „normalen“ und „sensiblen“ Daten differenziert. Letztere sollten nämlich besonders gut verschlüsselt werden. Zusätzlich hält er Schulungen zur Sensibilisierung und Fortbildung in Sachen Datenschutz und Sicherheit im Netz für sinnvoll. Denn Unachtsamkeit erhöhe das Risiko, so Lommel weiter. Doch wichtiger sei ein hoher Sicherheitsstandard. Denn ein robustes System schließe eben jenes Risiko der Unachtsamkeit aus. Dazu die Piraten: „Das Problem ist nicht das verlorene Passwort, sondern die unverantwortliche Planung der Datenbank“.

Verbesserungen

„Es müsse nun im Detail überprüft werden, was genau passiert sei“, so Lommel. Auch der Sicherheitsstand, der im Augenblick des fremden Zugriffs installiert war, muss festgestellt werden. Die Verbesserungen zur Erhöhung der Sicherheit waren in Arbeit, hatten aber wohl im Falle der Datenpanne bei „Médico“ noch nicht gegriffen. Lommel sieht großen Verbesserungsbedarf beim Datenschutz und begrüßt die jetzigen Bestrebungen, die Daten sicherer zu machen.
„Ob beim Zugriff auch tatsächlich Daten kopiert oder veröffentlicht wurden, ist noch nicht bekannt“, so Lommel.

„Verwirrung herrsche auch darüber, wie das Ministerium das Datenleck überhaupt bemerkt habe“, war vonseiten der Piraten am Freitagmorgen zu hören.

Sicherheitslücken

Die Piratenpartei fordert sogar ein Gesetz zum Schutz vor strafgesetzlicher Verfolgung von Personen, wenn diese Sicherheitslücken aufdecken. Somit stellen sie die Wichtigkeit für einen hohen Datenschutz ganz in den Vordergrund. Knackt jemand das System, liegt der Fehler eher am Sicherheitsstandard als am „Hacker“.

Der kurzfristig am Donnerstag einberufene Pressekonferenz von Kommunikationsminister Biltgen sehen die Piraten kritisch entgegen. Sie bedauern dass Biltgens Fazit „wir müssen mehr machen“, viele offene Fragen zurücklässt. Sie vermissen eine dringend notwendigen Kursänderung in Sachen Datenschutz. „Wir bedauern, dass eine Datenbank mit persönlichen Daten ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen außer einem Passwort geplant wurde,“monieren die Piraten.