Der Völkermord-Prozess gegen den serbischen General Ratko Mladic ist am Donnerstag vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag fortgesetzt worden.
16.05.2012 Prozessauftakt vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gegen Ratko Mladic, den frühere Militärchef der bosnischen Serben. (dapd)
Dragomir Milosevic: Der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben wird nach 16-jähriger Flucht im Mai 2011 bei einem Verwandten nahe Belgrad gefunden. Der Prozess gegen den als «Schlächter vom Balkan» bekannten General beginnt am 16. Mai. Er soll neben Srebrenica mitverantwortlich sein für grausame Internierungslager und die jahrelange Belagerung Sarajevos mit Tausenden Toten.
(dpa/Pool)
Momcilo Persic: Der frühere serbische General wird im September 2011 vom UN-Tribunal wegen Kriegsverbrechen in Bosnien und Kroatien zu 27 Jahren Haft verurteilt. Er unterstützte als Generalstabschef der damaligen jugoslawischen Armee die Serben in den Bürgerkriegen in Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Ohne diese Unterstützung mit Waffen und Soldaten wären die meisten Verbrechen nicht möglich gewesen.
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Der vorsitzende Richter Alphons Orie bei der Verlesung der Anklageschrift. (dapd/ho)
Dem 70-jährigen Mladic werden Völkermord und schwerste Verbrechen vorgehalten. (Tageblatt-Archiv/Pool)
Mladic hört die Ausführungen des Staatsanwaltes regungslos zu und quittiert die schockierenden Details mit verächtlichen Gesten. (Tageblatt/Toussaint Kluiters)
Während diese Überlebenden sich in Sarajevo den Prozessauftakt im Fernsehen anschauen, wurde in Serbien, wo Mladic immer noch als Volksheld verehrt wird, der Beginn der Verhandlung von keiner TV-Anstalt übertragen. (dapd/Elvis Barukcic)
"Wir wollen Gerechtigkeit für den Genozid in Srebrenica" steht auf einem der Schilder, die eine handvoll Bosnier vor dem UN-Tribunal-Gebäude beim Prozessauftakt hielten. (dapd/Toussaint Kluiters)
Ratko Mladic: Der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben wird nach 16-jähriger Flucht im Mai 2011 bei einem Verwandten nahe Belgrad gefunden. Der Prozess gegen den als "Schlächter vom Balkan" bekannten General beginnt am 16. Mai. Er soll neben Srebrenica mitverantwortlich sein für grausame Internierungslager und die jahrelange Belagerung Sarajevos mit Tausenden Toten. (Tageblatt)
Slobodan Milosevic: Der frühere serbische Machthaber wird im Juni 2001 gegen seinen Willen nach Den Haag gebracht. Er gilt als maßgeblicher Anstifter der Kriege auf dem Balkan, bei denen Zehntausende Menschen sterben. Er gilt auch als mitverantwortlich für die willkürlichen Hinrichtungen in der bosnischen Stadt Srebrenica mit bis zu 8.000 Toten. Milosevic stirbt vor dem Ende seines Prozesses 2006 im UN-Gefängnis an einem Herzinfarkt. (dpa/Pool)
Radovan Karadzic: Der ehemalige bosnische Serbenführer wird im Juli 2008 gefasst. Mit stark verändertem Aussehen hatte er jahrelang als Wunderheiler unbehelligt in Belgrad gelebt. Seit Oktober 2009 muss er sich unter anderem wegen Völkermordes in Den Haag verantworten. Der Prozess läuft noch. Auch Karadzic gilt als mitverantwortlich an den Massenmorden von Srebrenica. (dapd/Michael Kooren)
Staatsanwalt Peter McCloskey beschrieb das Massaker in der ostbosnischen Stadt Srebrenica, wo an nur fünf Tagen vom 12. bis 16. Juli 1995 mehr als 7.000 muslimische Jungen und Männer von Mladic-Soldaten ermordet worden waren. In den folgenden Monaten seien weitere muslimische Flüchtlinge erschossen worden, die sich durch die Wälder in Gebiete außerhalb serbischer Kontrolle durchschlagen wollten, sagte der Ankläger.
„Die Beweislage ist erdrückend“, berichtete der Staatsanwalt. Mladic war wie am Vortag wieder in dunklem Anzug mit Krawatte im Gerichtssaal erschienen. Der 70-jährige Angeklagte machte sich Notizen. Während der frühere Militärchef der bosnischen Serben in den 90er Jahren bei seiner Verhaftung vor einem Jahr gesundheitlich schwer angeschlagen war, machte er im Gericht einen gesunden und ausgeruhten Eindruck.
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