Die Einführung des sogenannten Referenzarztews ist eines der Schlüsselelemente der Gesundheitsreform. Jeder Patient soll sich in Zukunft einen Arzt seines Vertrauens auswählen, der ihn durch die medizinische Welt leitet. Das Direktionskomitee der nationalen Gesundheitskasse (CNS) hat am Mittwoch seine definitive Position festgelegt, was die Einführung des Referenzarztes betrifft. Basis für die Entscheidung sei eine Studie sowie Unterredungen mit der AMMD (Ärztevereinigung) gewesen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung. Vertreter der Gesundheitskasse hätten am Freitagmorgen an einer Sitzung des Nomenklatur-Ausschusses teilgenommen und dabei ihre Sichtweise sowie ein Vorschlag, die Arzt-Tarife betreffend dargelegt, heißt es weiter. In diesem achtköpfigen Ausschuss sitzen Vertreter des Sozialversicherungsministeriums, der Ärzteschaft und der Krankenkasse.
Die Einführung des Referenzarztes ist der CNS zufolge eines der Hauptelemente der Verbesserung der medizinischen Betreuung der Bevölkerung. Die Kasse ist aber auch der Meinung, dass man Vorsicht walten soll. Das System müsse sich erst beweisen. Auch ginge es darum, die Kosten unter Kontrolle zu halten. Der Referenzarzt dürfe nicht die Qualität der medizinischen Betreuung gefährden, warnt die CNS. In einer ersten Phase soll deshalb das System nur da eingeführt werden, wo es am nötigsten sei, zum Beispiel bei Patienten, die unter schweren chronischen Krankheiten leiden. Bis Ende 2014 soll der Referenzarzt in einer solchen „Test-Phase“ funktionieren, so die CNS. Danach soll das Modell hinsichtlich etwaiger Verbesserungen bewertet werden.
Die Ziele des Referenzarztes
Die Reform müsse verschiedene Ziele haben: Die qualitative Verbesserung der ärztlichen Versorgung, die Zentralisierung der Krankendossiers, die individuelle Betreuung der Patienten, eine effiziente Orientierung zu den Fachärzten und die Verbesserung der Informationen an die Patienten. Die Fortschritte in diesen Punkten müssen messbar sein, um die Bewertung des Systems zu vereinfachen.
Was die Tarifgestaltung betrifft, so besteht ein großer Unterschied zwischen dem Vorschlag der CNS und den Forderungen der AMMD, wird in der Mitteilung betont. Die Diskussionen gehen am 6. Juni weiter.
Startdatum für den Referenzarzt war eigentlich der 1. Januar 2012.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können