
Der Angeklagte Stanislaw G., ein Deutsch-Russe, war zusammen mit seiner Gattin, die er 1996 in Russland geheiratet hatte, nach Deutschland gezogen. Die Ehe dauerte nur mehrere Jahre und wurde bereits 1999 in Russland geschieden. Laut Zeugenaussagen hatte Stanislaw G. seine Frau wiederholt geschlagen, so dass diese es vorzog, 2011 mit ihrer 6-jährigen Tochter in ein Frauenhaus umzuziehen. Von hier an trennten sich die Wege der Familie definitiv. Der Angeklagte, von Beruf Politikwissenschaftler, kam nach Luxemburg, wo er als Barman arbeitete. Die Gattin zog zu ihrem neuen Freund, dem 41-jährigen Architekten Torsten H. nach Düsseldorf.
St. G., der laut Aussagen seiner Anwältin, nicht vertragen konnte, dass seine Tochter von einem fremden Mann großgezogen werden sollte, begab sich am 1. März mit der Bahn von Luxemburg nach Düsseldorf zur Wohnung seines Nebenbuhlers und erschlug ihn mit einer Axt. Dann flüchtete er zu Bekannten nach Aachen, wo er seine blutbesudelte Kleider in eine Reinigung gab.
In Luxemburg verhaftet
In Luxemburg wurde der Mann drei Wochen später von einer Spezialeinheit der luxemburgischen Polizei in seiner Wohnung verhaftet. Ausschlaggebend für den Fahndungserfolg war eine Handy-Ortung. Bei der Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler den Abholschein der Aachener Reinigung.
Bislang hat der Angeklagte die Tat bestritten. Bei der bisherigen Verhandlung hat er sich in Schweigen gehüllt. Seine Anwältin hat das Verfahren wegen Formfehler, unter anderem beim Zugriff der Polizei, angefochten.
De Maart

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