Sonntag16. November 2025

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„Organische Rückstände“ sind schuld

„Organische Rückstände“ sind schuld
(Tageblatt)

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Wegen organischer Rückstände auf den Buchstaben müssen 80.000 Personalausweise in Luxemburg umgetauscht werden. Laut Innenminister soll die Aktion den Bürger nichts kosten.

Die Informationen über technische Mängel kamen von der deutschen Bundespolizei am Flughafen Frankfurt am Main. Sie hatten Qualitätsprobleme bei den Buchstaben entdeckt. Dabei soll es sich um „organische Rückstände“ handeln, erklärte Innenminister Jean-Marie Halsdorf am Mittwoch in einer aktuellen Fragestunde im Parlament. Laut Halsdorf wurden die Personalausweise bei der Produktion „kontaminiert“. Alle betroffenen Ausweise werden kostenlos ausgewechselt. Die Kosten für den Umtausch werden von der belgischen Herstellerfirma getragen, betont Halsdorf.

Seinen Personalausweis kann man in einer ersten Etappe beim Polizeikommissariat in Esch/Alzette, in Diekirch, Luxemburg-Stadt und in Grevenmacher sowie am Flughafen Findel mit einem UV-Licht kontrollieren lassen. In den kommenden Tagen würden die Kommunen mit dem entsprechenden Licht ausgestattet, betont Halsdorf.

Fehlende Informationen

„Wir wollten verhindern, dass unsere Bürger, wenn sie ausserhalb der EU-Reisen, mit einem falschen Personalausweis reisen. Die Leute sollten darum an ihren Reisepass denken, versucht Innenminister Jean-Marie Halsdorf vor dem Parlament zu begründen. Weitere Informationen sollten in einer zweiten Etappe an die Bürger gehen, so Halsdorf.

Die Gemeinden werden jetzt über ein Rundschreiben informiert, betont der Innenminister. Laut DP-Politiker Xavier Bettel sei das Problem mit dem Personalausweis bereits seit April/Mai bekannt. Damals hatte ein Bürger aus Stadt-Luxemburg Probleme mit seinen Ausweis in Großbritannien bekommen.

80.000 Personalausweise

Bei rund 80.000 luxemburgischen Personalausweisen gibt es Qualitätsprobleme bei Buchstaben. Laut Innenministerium sind diese kaum lesbar. Dabei handelt es sich um Buchstaben, die auf dem Sicherheitspapier nur unter ultraviolettem Licht erkennbar sind. Betroffen sind Personalausweise, die zwischen April 2010 und Dezember 2011, ausgestellt wurden.

Am Montagabend informierte das Innenministerium via Mitteilung die Öffentlichkeit, nicht aber die 106 Gemeinden. Am Dienstag hagelte es Kritik von den Kommunen. Sie seien nicht informiert gewesen und hätten keine Details zum Problem mit den Reisepässen erhalten, so die Gewerkschaft der Gemeindepersonals FGFC. Laut Xavier Bettel standen am Dienstagmorgen alleine in Stadt-Luxemburg 150 Anwohner vor dem Stadthaus. Der DP-Politiker sowie Camille Gira („déi gréng“) wollten daraufhin vom Innenminister am Mittwoch vor dem Parlament Antworten.