Luxemburg wird in internationalen Studien oft als Musterschüler dargestellt, was die Umweltbilanz anbelangt. Eine rezente Statec-Studie scheint diesen Ruf zu bestätigen. In den letzten 50 Jahren hat sich zum Beispiel der Wasserverbrauch um 49 Prozent, von über 180 Kubikmeter 1985 auf 93 Kubikmeter pro Einwohner 2010 verringert. Damit liegt Luxemburg weit unter dem OECD-Durchschnitt, der sich auf satte 860 Kubikmeter pro Einwohner beziffert.
Parallel steigt der Anteil der erneuerbaren Energien von 0,5 Prozent im Jahre 1990 auf 2,4 Prozent im Jahre 2010, so Statec.
Der globale Energieverbrauch sinkt. Von 1995 auf 2010 wurde ein Rückgang von 23 Prozent festgestellt. Als Grund gibt das statistische Amt unter anderem die Entwicklung des Dienstleistungsbereichs sowie der gleichzeitige Rückgang der industriellen Produktion im Land an.
Saubere Luft
Bei der atmosphärischen Verschmutzung wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: Die erste Kategorie befinden sich die Substanzen (Kohlendioxid, Methan, Stickstoffmonoxid und fluorhaltige Substanzen), welche die Erderwärmung fördern. Zwischen 1993 und 1998 hat sich ihr Ausstoß pro Einwohner verringert, vor allem durch die Aufgabe von Kohle als Brennstoff in der Stahlindustrie. Von 1998 bis 2005 wurden jedoch wieder mehr Treibhausgase in die Luft geschleudert, vor allem durch die Zunahme der Ölprodukt-Verkäufe. Seit der Wirtschaftskrise sinken die Emissionen aber wieder, heißt es von der Stacec.
Die andere Kategorie ist die der sogenannten „Giftstoffe“. Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid, Stickoxide, Ozon und Benzen werden zu dieser Kategorie gerechnet. Von 1990 bis 2001 habe sich hier die Lage verschlechtert. Ab 2001 sei aber wieder eine Verbesserung der Emissionswerte eingetreten, sodass die in Luxemburg gemessenen Werte unter der EU-Norm liegen. Lediglich die Stickstoffdioxid-Werte seien noch immer 20 bis 50 Prozent zu hoch.
Weniger Abfall
Beim Abfall wurde in allen OECD-Ländern eine Erhöhung zwischen 1980 und 2010 festgestellt, so der Statec. 2009 hat jeder Einwohner Luxemburgs im Durchschnitt 673 Kilogramm Abfall „produziert“. Der OECD-Durchschnitt lag bei 540 Kilogramm. Auf der anderen Seite erhöhe sich aber auch der Anteil der Abfälle, der recycelt wird. 2010 wurden, von insgesamt 343.530 Tonnen Abfall, 27 Prozent wiederverwertet und 20 Prozent kompostiert. 35 Prozent des Abfalls wurden in Müllverbrennungsanlagen in Energie umgewandelt. Bleiben nur 18 Prozent, die auf der Müllhalde enden, erklärt der Statec.
Auch beim Abwasser sind Fortschritte im Großherzogtum erzielt worden, heißt es weiter. Seit 1965 habe sich die Menge an Wasser, das in den Kläranlagen „gesäubert“ wird erhöht. Dabei würden 98 Prozent des Abwassers biologisch gereinigt. Auf diese Weise würden die Phosphor- und Strickstoff-Emissionen drastisch gesenkt.
Die Flüsse profitieren von dieser Wasseraufbereitung, betont der Statec. Zwischen 1973 und 2005 habe sich die Anzahl der Kilometer an verschmutzten Wasserwegen um 57 Prozent reduziert. Es seien heute nur noch 22 Kilometer (3 Prozent der Gesamtlänge der Wasserwege) als „sehr verschmutzt“ eingestuft.
De Maart

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