In den ersten fünf Monaten wurden bereits 11.000 Patienten-Verträge von 144 Allgemeinmedizinern abgeschlossen. Die meisten Ärzte nehmen an dem neuen System des Referenzarztes teil, wie die CNS in einem Pressekommuniqué mitteilt. Für eine wirklich verlässliche Bilanz sei es jedoch noch zu früh.
Das neue System war nach langen Diskussionen und mit einer sechsmonatigen Verspätung zum 1. Juli 2012 eingeführt worden. Ende Juni 2015 soll die Regelung bewertet und wenn nötig abgeändert werden.
Was ist ein Referenzarzt?
Das System des Referenzarztes besteht seit dem
1. Juli 2012. Es handelt sich hierbei um einen Vertrauensarzt, der einen Patienten eng begleitet.Generalisten, aber auch Internisten, Kinderärzte oder geriatrische Ärzte, die gemeinsam mit dem Patienten das entsprechende Formular „déclaration médecin référent“ ausfüllen, können die Funktion des Referenzarztes erfüllen. Jeder versicherte Patient hat ein Anrecht auf einen „médecin référent“, den er sich selbst aussuchen darf.
Die Auswahl eines Referenzarztes ist jedoch nicht obligatorisch, sondern geschieht auf rein freiwilliger Basis. In einer ersten Phase sind chronisch Kranke und Menschen über 70 die Hauptzielgruppe dieses neuen Systems. (M.Cl.)
Die CNS begrüßt in der Pressemitteilung, dass die Ärztevereinigung AMMD der Notwendigkeit einer Evaluation des Systems des „médecin référent“ einen hohen Stellenwert einräumt.
Dennoch stellt sich der CNS-Vorstand die Frage, ob in einigen einzelnen Fällen die Betreuung der Patienten noch garantiert werden kann. In diesen Fällen ist die Anzahl der Patienten, die von demselben Referenzarzt behandelt werden, sehr groß. Deshalb erinnert die Gesundheitskasse noch einmal an die im Gesetz festgelegten Missionen des Referenzarztes.
Den Schutz der Patienten garantieren
Dieser muss sich nämlich über Änderungen im Patienten-Dossier auf dem Laufenden halten und er muss die gesundheitliche Laufbahn des Versicherten überwachen. Zudem muss er die Versorgung des Patienten im Fall von schweren, chronischen oder Langzeitkrankheiten koordinieren. Er muss den Versicherten ebenfalls informieren, orientieren und beraten.
Der Vorstand der CNS unterstreicht auch kategorisch seinen Willen, potenzielle Missbräuche zu verhindern, um den Schutz der Versicherten zu gewährleisten. Deshalb ist die Einführung eines Kontrollsystems vorgesehen. Die Gesundheitskasse erwägt auch die Möglichkeit einer Beschränkung der Anzahl von Patienten pro Referenzarzt.
De Maart

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