Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Protest gegen Werksschließung eskaliert

Protest gegen Werksschließung  eskaliert

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Brennende Reifen und Angriffe auf die Polizei: Aus Protest gegen die Schließung ihres Werks, haben französische Goodyear-Mitarbeiter versucht, die nationale Unternehmenszentrale zu stürmen. Die Aktion endete in einer Straßenschlacht.

Proteste gegen die Schließung eines Goodyear-Reifenwerkes sind in Frankreich in gewaltsamen Ausschreitungen geendet. Mitarbeiter versuchten am Donnerstag, die französische Zentrale des US-Konzern zu stürmen und attackierten vor dem Gebäude stationierte Polizisten mit brennenden Autoreifen und Wurfgeschossen. Die Sicherheitskräfte setzten daraufhin Tränengas ein. Nach Behördenangaben wurden bei der Straßenschlacht im Pariser Vorort Rueil-Malmaison 19 Polizisten verletzt. Einer der Angreifer sei vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit.

Der US-Reifenhersteller Goodyear hatte die Schließung seines Standortes Amiens mit knapp 1200 Mitarbeitern Ende Januar angekündigt. Als Grund nannte die Unternehmensführung geplatzte Verhandlungen mit den Gewerkschaften über Sanierungspläne, die sich über mehrere Jahre hingezogen hatten.

Harsche Kritik an der Arbeitsmoral

Die von der Regierung vorangetriebene Suche nach einem anderen Investor für den Standort im Norden Frankreichs verlief bislang erfolglos. Für Schlagzeilen hatte vor einigen Woche die Absage des US-Konzerns Titan gesorgt. Dessen Chef schrieb einen Brief an Industrieminister Arnaud Montebourg, der vor Kritik an Standort und Mitarbeitern nur so strotzte.

„Die französischen Beschäftigten bekommen hohe Gehälter, aber sie arbeiten lediglich drei Stunden. Sie haben eine Stunde für ihre Pausen und das Mittagessen, unterhalten sich drei Stunden und arbeiten drei Stunden“, kommentierte er dort. „Ich habe das den Gewerkschaftern ins Gesicht gesagt und sie haben mir geantwortet, das sei so in Frankreich.“ Sein Konzern sei nicht so blöd, den Standort zu übernehmen.