Freitag7. November 2025

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Es ist nicht immer drin was draufsteht

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In Deutschland soll es mehrere "Hooters"-Restaurants gegeben haben, von deren Existanz die Firmenzentrale in den USA nichts wusste. Auch ein Luxemburger Anwalt soll in den Betrug verstrickt sein.

In Deutschland soll es neun „Hooters“ gegeben haben, die gar keine waren, heißt es in einem Artikel im deutschen
„Handelsblatt“. Den Restaurants
fehlte eine gültige Lizenz. Außerdem wusste angeblich die US-Zentrale gar
nichts von ihrer Existenz. Drei Staatsanwaltschaften ermitteln nun wegen Betrugs gegen zwei Vermittler von Subfranchise-Lizenzen. Flying Wings SA aus Luxemburg und Wings of Germany werden verdächtigt, mehreren „Hooters“-Betreibern zu Unrecht Unterlizenzen verkauft haben. Der entstandene Schaden soll in die Millionen gehen.

Logo" class="infobox_img" />In die Affäre verwickelt sein, soll auch der Luxemburger Roy Rding. (Tageblatt-Archiv)

In die Affäre verwickelt sein soll ein saarländischer Geschäftsmann und der Luxemburger Anwalt, Roy Reding. Beide stehen hinter dem Unternehmen
Flying Wings SA in Luxemburg
und der Firma Wings of Germany.
Sie betrieben das Franchise-
Geschäft von Hooters für große
Teile von Deutschland.

Von den neun Filialen in Deutschland mussten bis auf eine in Frankfurt alle Insolvenz anmelden, heißt es. Der Betreiber der Filiale im Frankfurter Flughafen hat Zivilklage gegen Flying Wings eingereicht. Die Betreiber führen ihr Scheitern auf viel zu hohe Franchise-Gebühren und überteuerte Verträge zum Beispiel für Mieterräume und Kücheneinrichtungen zurück. Auch wird den mutmaßlichen Tätern vorgeworfen, Anschubgelder von Firmen wie Unilever, sogenannte Werbungskostenzuschüsse, nicht an die Betreiber der Filialen abgegeben zu haben.

Flying Wings besitze nur die Betreiberrechte für Restaurants in Bundesländern, wo es noch gar keine Filialen gäbe, betonte indes einer der Betroffenen, Roy Reding. Der Luxemburger Anwalt und Vizepräsident der adr sagte in einem Radio-Interview, dass Flying Wings deshalb rein gar nichts mit dem Betrug zu tun habe. Was die Filiale im Frankfurter Flughafen anbelangt, so sei ein Zivilprozess anhänglich, gibt Roy Reding allerdings zu. Aber da sei nicht Flying Wings, sondern eine Betreiberfirma verklagt worden. „Die Verantwortlichen
von Hooters USA wussten gnau,
dass Flying Wings SA weder das
Restaurant am Frankfurter Flughafen
noch die geplanten Restaurants
in den acht Bundesländern selbst
betreiben würde”.

„Hooters of America“ ist eine Restaurantkette. Der Titel ist das englische Wort für Hupe – eine Anspielung auf die vollbusigen
Kellnerinnen, die in engen T-Shirts und kurzen Hosen die Kundschaft bedienen. Weltweit gibt es etwa 15.000 solcher „Hooter-Girls“. Die Restaurantkette wurde 1983 gegründet und zählt heute über 500 Restaurants.