Auf einem Feld in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkwhwa haben die Mitglieder der Künstlergruppe #NotABugSplat ein rund 25 Meter langes Plakat ausgebreitet. Darauf ist das Gesicht eines Mädchens zu sehen, das Opfer eines US-Drohnenangriffs wurde.
Das Ziel des Projekts ist, der Zivilbevölkerung, die den Attacken aus der Luft zum Opfer fiel, ein Gesicht zu verleihen, um künftig Leben retten zu können. #NotABugSplat will mit dem Bild den Piloten kurz vor dem Angriff zum Nachdenken bringen und ihn im besten Fall am Abfeuern der Waffe hindern.
Keine Anonymität mehr
Der Name „NotABugSplat“ stammt aus dem Jargon der Drohnenpiloten, berichtet „The Guardian“. Ein „Bug Splat“ bedeutet nichts Anderes als „zerquetschtes Ungeziefer“. So bezeichnen die Armeemitglieder ihre Opfer, wenn sie von oben herab die verletzten und sterbenden Menschen sehen.
Hinter der Aktion steht das Künstlerkollektiv rund um den französischen Fotografen JR, das aus Pakistanern und US-Bürgern besteht. Die zwei Menschenrechtsorganisationen Reprieve UK und Foundation for Fundamental Rights haben sich ebenfalls am Projekt beteiligt.
Das Mädchen auf dem Bild hat ihre Eltern und zwei Geschwister bei Drohnenangriffen verloren. Das Plakat wurde in der Nähe der nordwestlichen Grenze zu Afghanistan platziert, weil dort die Drohnenpiloten besonders häufig schiessen.
De Maart

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