Zahlreiche Demonstranten hatten sich am frühen Freitagabend vor der Dänischen Botschaft in Luxemburg Stadt eingefunden, um ihre Solidarität mit den „Sea Shepherd“-Aktivisten zum Ausdruck zu bringen.
Seit 2010 sind Aktivisten der Tierschutzorganisation von Juni bis Oktober an der Küste der dänischen Färöer Inseln im Einsatz, um das blutige „Abschlachten“ von Grindwalen zu verhindern. Darunter ist in diesem Jahr auch der Luxemburger Kevin Schiltz gewesen (Link). Er wurde zusammen mit fünf weiteren Freiwilligen festgenommen, unter ihnen ebenfalls ein Franzose. Sie hätten angeblich versucht, die Jagd zu sabotieren und die Grindwale wieder ins offene Meer zu treiben.
Am Mittwochabend gab „Sea Shepherd“ bekannt, dass die fünf Tierschützer sich entschieden haben, die achttägige Haftstrafe anzutreten, zu der sie jeweils verurteilt wurden. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft eine Ausweisung der Aktivisten angestrebt. Die Verteidiger der fünf Freiwilligen hatten die nötigen Schritte für einen Haftantritt eingeleitet, das letzte Wort über eine Ausweisung hatte jedoch die dänische Einwanderungsbehörde, die Kevin Schiltz und seine Mitstreiter am Donnerstagabend buchstäblich vor die Tür setzte. Kevin ist mittlerweile wieder in Besitz seines Pass‘ und wird voraussichtlich noch dieses Wochenende zurück nach Luxemburg kehren.
Empfang in der Chamber
Vor der Manifestation wurden die Tierschützer von Sea Shepherd in der Chamber von Präsident Mars di Bartolomeo empfangen. Auf Facebook heißt es seitens der Chamber, dass man ihnen Unterstützung zugesagt habe und di Bartolomea auf diplomatische Schritte hingewiesen hätte, wie etwa ein Brief an die Faröerinselen der unter anderem eine Anfrage enthalten soll, Experten für ein Gutachten vor Ort zuzulassen.
Auf seinem eigenen Facebook-Profil drückt der Chamberpräsident den Leuten von „Sea Shephard“ seine „volle Symphatie“ aus und meint: „Bei allem Verständnis für Traditionen, es kann nicht sein, dass unter einem Vorwand hunderte von Grindwalen auf den Färöer abgeschlachtet werden. Wir haben offiziell bei den Dänischen und Färöer Verantwortlichen interveniert, um dem Massaker ein Ende zu setzen.“
De Kevin Schiltz ass fräi, den Asaz vu Sea Shepherd geet weider. Membere vun der Organisatioun déi sech fir d’Erhale vun…
Posted by Chambre des Députés Grand-Duché de Luxembourg on Freitag, 14. August 2015
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können