Montag10. November 2025

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Witwer und Witwen im Nachteil

Witwer und Witwen im Nachteil
(Hervé Montaigu)

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In einer öffentlichen Anhörung zur Petition 575 wurde die Frage diskutiert ob Hinterbliebene in die Steuerklasse 1a zurückfallen dürfen.

Sollen Witwen und Witwer steuerlich quasi mit Singles gleichgestellt werden, wie das mit dem aktuellen Steuergesetz geschieht? Eine Frage, um die es in der öffentlichen Anhörung zur Petition 575 im Parlamentsplenum ging.

Nach drei Jahren reklassiert

Rund 30.000 Witwen und Witwer gibt es derzeit in Luxemburg. Sie werden laut aktuellem Steuergesetz drei Jahre nach dem Ableben ihres Ehe- oder Lebenspartners von der Steuerklasse 2 in die Klasse 1a reklassiert. Eine Steuerklasse, in der die Hebesätze, vor allem in höheren Einkommensstufen, recht nahe an die der Steuerklasse 1 (Unverheiratete) herankommen.

Eigentlich soll diese Steuerklasse 1a, die bei der Reform 1990 geschaffen wurde, der veränderten Situation nach dem Ableben eines Partners Rechnung tragen. Doch das ist nicht der Fall, findet Viviane Hansen-Adams, Autorin der Petition. Gefordert wird eine neue Steuerklasse für Witwen und Witwer oder alternativ die Schaffung von speziellen „Abattements“.

Lebensstandard könnte sinken

Zum Trauer um den Verlust des Partners komme mit der steuerlichen Reklassierung das Gefühl einer zusätzlichen staatlichen „Bestrafung“ , verbunden mit dem Risiko, seinen Lebensstandard nicht halten zu können und sogar in die Armut abzurutschen, argumentierten die Petitionäre am Dienstag, ohne aber auf eine Nachfrage hin konkrete Zahlen vorlegen zu können.

Anhand von Fallbeispielen machten die Petitionäre vor den Abgeordneten und Finanzminister Pierre Gramegna klar, dass die steuerliche Reklassierung zu dramatischen Situationen führen kann. Letztlich seien dies aber einzelne Härtefälle, gaben die wenigen Abgeordneten, die das Wort ergriffen zu verstehen. Die Steuerklasse 1a wird demnach wohl bleiben.

Das Problem ist erkannt

Am Ende des Hearings war am Dienstag vor allem eines klar: Das Problem ist erkannt, ob und wie es – zumindest teilweise – gelöst wird, bleibt aber offen. So wirklich ließ sich Finanzminister Pierre Gramegna nicht in die Karten schauen. Und auch die Vertreter der einzelnen Parteien hielten sich bedeckt.

Weitere Informationen können Sie am Mittwoch (03.02.16) in unserer Print-Ausgabe lesen.