Samstag8. November 2025

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Auch bei Nudeln soll man die Wahl haben dürfen

Auch bei Nudeln soll man die Wahl haben dürfen
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Nach der Petition Nr. 666 für die Anerkennung ihrer Glaubensrichtung, meldet sich die "Kierch vum fléiende Spaghettimonster (FSM Lëtzebuerg)" gleich noch einmal öffentlich zu Wort und fordert ihrerseits einen separaten Religionsunterricht in der öffentlichen Schule.

Analog zum katholischen www.firdechoix.lu haben die „Pastafarianer“, wie sie sich selbst nennen, die Internetseite www.fir-de-choix.lu ins Leben gerufen. Die zugegebenermaßen grafisch Null ansprechend ist, im Gegensatz zur Konkurrenz. Da geht also noch was. Die Facebook-Seite für die 666-Petition ist da schon angenehmer fürs Auge.

912 – 2.349

Die Petition der „Pastafarianer“ hat derzeit 912 Unterschriften.

Von den noch bis zum 18. Juli freigeschalteten Petitionen hat derzeit die Nr. 668 die besten Erfolgsaussichten. Diese fordert „Lëtzebuerger Produkter an der öffentlecher Restauratioun!“ und hat derzeit 2.349 Unterschriften.

Gefordert sind bekanntlich deren 4.500.

Bei 1.260 steht derzeit die Nr. 665, welche ein Absenken der TVA auf Damenhygiene-Artikel fordert.

Zum Unterschreiben geht’s hier. clc

Zur Sache: Die „Pastafarianer“ fordern einen Religionskursus für alle – oder für niemanden. Würde einer isolierten Religionsgemeinschaft ein separater Religionskursus zugestanden, „um die Kinder weiterhin besser zu indoktrinieren“, dann müssten natürlich auch alle anderen Religionen dieses Recht haben.

„Well och bei Nuddele soll een de Choix hunn!“

Dies aber eben nur, wenn eine andere Religionsgemeinschaft dieses Recht erhalten sollte. Denn eigentlich sei man „eher gegen einen separaten Religionskursus“, da man keine „reliéis Fanatiker“ sei. Dies wird weiter im Text wie folgt erklärt: „Kanner kann een och doheem weise wéi ee Spaghetti kacht. Do sollten och déi aner Relioune matzéien. Fir ze gleewe brauch ee keng Suen an eise Glawen un d’fléiend Spaghettimonster ass sou fest an evident, dass een och ouni Reliounscours dohinner fënnt.“

Die „Pastafarianer“ verschließen sich desweiteren nicht einem Rundtischgespräch mit anderen anerkannten monotheistischen Religionen.

21 Kurse

„Dans un souci d’équitabilité religieuse“ zählt die Pressemitteilung abschließend auf, welche Kurse „pour les croyances moins présentes au Luxembourg“ neben dem „cours d’éducation morale et sociale“ und dem „cours de religion pastafarienne“ noch vom Steuerzahler finanziert werden müssten: „(…) comme par exemple le confucianisme, le jaïnisme, le zoroastrisme, le taoïsme, le bouddhisme (avec des cours spéciaux pour le bouddhisme hinayana, le bouddhisme mahayana et le bouddhisme vajrayana), le chamanisme, le judaïsme, le tengrisme, le caodaïsme, le christianisme, le shintoïsme, l’islam, le vaudou et l’hindouisme, sans oublier bien sûr le totémisme des Aborigènes et la religion des Dogons.“