Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat gegen einen 24-jährigen und zwei 28-jährige deutsche Staatsangehörige Anklage wegen illegalen Waffenhandels erhoben. Die Männer sollen in einer eigens eingerichteten Werkstatt Schreckschusspistolen scharf gemacht und Sturmgewehre vom Typ „AK 47 Kalaschnikow“ überarbeitet und im Darknet verkauft haben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Einer der der Männer soll im September 2015 auf bislang ungeklärte Weise insgesamt vier Sturmgewehre des Typs „AK 47 Kalaschnikow“ sowie „Zastava M70“ aus chinesischer und jugoslawischer Produktion beschafft und in seiner Werkstatt überarbeitet haben. Anschließend soll er diese Sturmgewehre zusammen mit der passenden Munition im Darknet zum Preis von 11.200 Euro verkauft und an eine tatsächlich nicht existente sogenannte Drop-Adresse in Paris verschickt haben.
Waffenlager in Rümelingen
Ob die Lieferung Deutschland tatsächlich verließ, konnte der Behörde zufolge nicht geklärt werden. Anhaltspunkte dafür, dass die Waffen bei den Anschlägen am 13. November 2015 in Paris zum Einsatz kamen, bestünden nicht, betonte die Staatsanwaltschaft.
Ob es eine Verbindung zu dem illegalen Waffenlager in Rümelingen (Link) gibt, ist noch unklar. Aus einem Wohnhaus in Rümelingen wurden im Februar Kistenweise Waffen und Munition rausgetragen. Es handelte sich dabei um Waffen slowakischer Herkunft.
Keine Kenntnisse
Im Anschluß gab es eine Welle von Razzien und Verhaftungen in Frankreich. Hunderte Waffen und Munition wurden sichergestellt.
Die französischen Waffenhändler hatten das Material über Deutschland aus Osteuropa importiert. Dabei handelte es sich zunächst um „entschärfte“ Waffen. In versteckten Depots wie Rümelingen wurden daraus wieder „scharfe Waffen“. Diese wurden anschließend hauptsächlich im Internet (Darknet) verkauft.
Von illegalen Waffengeschäfte sowie einem geheimen Waffenlager in Rümelingen will man offiziell in Luxemburg nichts wissen (Link).
De Maart

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