Sonntag16. November 2025

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Lotsen richten Appell an François Bausch

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Bei einem Treffen mit Minister François Bausch zeigten sich RPAA und GLCCA enttäuscht über den Verlauf der Debatte über die Reform der Luftraumüberwachung in Luxemburg.

Die Luftraumkontrolle in und über Luxemburg hat sich längst zu einem Politikum entwickelt. Ein Treffen zwischen dem zuständige Nachhaltigkeitsminister François Bausch, der „Représentation du personnel de l’Administration de la navigation aérienne“ (RPAA) und der „Guilde Luxembourgeoise des Contrôleurs de le Circulation Aérienne“ (GLCCA) am frühren Donnerstagmorgen ist ein weiteres Puzzelteil in der Diskussion um eine angestrebte Reform.

Worum geht es? Luxemburg will die direkte Anflugkontrolle am Findel auszulagern.

Über 5.500 m ist heute bereits der belgische Dienstleister Belgocontrol zuständig, ab 8.150 m ist es dann eine Eurocontrol-Dienststelle, die ab Maastricht im Dreiländereck Niederlande-Belgien-Deutschland die Benelux-Länder und den Westen Deutschlands abdeckt.

Das Ganze geschieht im Rahmen des Projekts eines einheitlichen europäischen Luftraums, genannt „Single European Sky“ (SES). Dieser ist aufgeteilt in neun sog. „funktionale LuftraumBlöcke“ (FAB), innerhalb derer Luxemburg zum größten gehört, namens FABEC (siehe auch „T“ vom 3. November 2015).

In diesem Zusammenhang sei es so, erklärt der Nachhaltigkeitsminister, „dass Zusammenarbeiten und/oder Auslagerungen eh gefördert bzw. sogar erzwungen werden. Ich bin bestimmt kein Liberalisierungsfanatiker, aber wenn es irgendwo Sinn ergibt, dann wohl am Himmel. Die ganze Thematik ist so komplex, es geht um Umwege fliegen, die Effizienz, Umwelt-Aspekte und letztlich auch Wirtschaftlichkeit. Da über nationale Souveränität zu diskutieren, greift viel zu kurz.“

Enttäuschung über mangelnde Entschlossenheit

Die Idee ist also unterm Strich bei der Luftraumüberwachung mit dem Ausland zu kooperieren. Gegner dieser Reform sprechen unter anderem von einem „Souveränitätsverlust“. RPAA und GLCCA beführworten dies. Um die Zukunft des Flughafens zu sichern käme man nicht an einer solchen Reform vorbei, heißt es seitens der Organistionen. Das Treffen mit dem Minister nutzten RPAA und GLCCA laut Pressemitteilung um Bausch ihre Enttäuschung mitzuteilen. Enttäuschung über den Mangel an politischer Entschlossenheit mit internationalen Partnern zusammen zu arbeiten. Nur eine Kooperation auf technischem Niveau und bei der Luftraumkontrolle erlaube es den Fortbestand der „Administration de la navigation aérienne“ zu sichern. Kritische Stimmen waren in den vergangenen Wochen immer lauter geworden.

In ihrem schreiben kritisieren die beiden Gruppen die „Luxembourg Approach Controller Association“ (LACA). Die Argumente die die LACA gegen die Pläne hervorbringe seien unbegründet und Angstmacherei. Mit den Argumenten gelinge es der LACA „ein kruziales Projekt zu sabotieren“, das die Sicherheit im Luftraum erhöhe und 40 Millionen Euro brächten. Bei der LACA handelt es sich um die Vertretung der Fluglotsen der Anflugkontrolle in Luxemburg. Towerlotsen am Flughafen Luxemburg – Findel werden durch die GLCCA vertreten.

Zudem lasstet auf den Schultern der „Administration de la navigation aérienne“ die Umsetzung einer neuen EU-Regel aus dem Jahr 2014. Demnach brauchen Flughäfen ab dem Jahr 2017 ein bestimmtes Zertifikat. Um dies zu erhalten, müssen die Flughäfen eine Reihe von Bestimmungen einhalten. Unteranderm muss das Personal bestimmte Schulungen durchlaufen. RPAA und GLCCA argumentieren in ihrem Schreiben ebenfalls, dass die „Administration de la navigation aérienne“ nicht über die benötigten Mittel verfüge um die Zertifizierung des Flughafens durchzuführen.