Dienstag11. November 2025

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Raketenabwehrsystem gegen Nordkorea

Raketenabwehrsystem gegen Nordkorea
(AFP/Jung Yeon-je)

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Die USA und Südkorea vereinbaren die Stationierung von einem modernem Raketenabwehrsystem, zum Schutz gegen Nordkorea. China warnt vor ernsthaftem Schaden für die regionale Sicherheit.

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Nordkorea haben Washington und Seoul die Stationierung eines modernen Raketenabwehrsystems in Südkorea vereinbart. Der Raketenschild THAAD richte sich einzig gegen Bedrohungen durch Nordkorea, teilten die Verteidigungsministerien beider Länder am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

China warnt

China warnte umgehend, das Vorhaben werde der regionalen Sicherheit „ernsthaft schaden“. Bei der geplanten Stationierung des Raketenabwehrsystems handele es sich um eine „Verteidigungsmaßnahme“, die dem Schutz Südkoreas und seiner Bürger diene, hieß es in der Mitteilung. Wo genau und wann der Raketenschild stationiert werden soll, teilten die USA und Südkorea nicht mit.

Sie befänden sich bei der Auswahl eines Standortes in der Endphase. Die Verhandlungen der beiden Verbündeten hatten im Februar begonnen und waren bei China und Russland auf Ablehnung gestoßen. Nach einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow Ende April hatte der chinesische Chefdiplomat Wang Yi erklärt, der Raketenschild THAAD werde „die strategische Sicherheit Chinas und Russlands direkt betreffen, wenn er stationiert wird“.

Verstoß gegen UN-Resolutionen

Am Freitag erklärte das Außenministerium in Peking, das Raketenabwehrsystem werde „den strategischen Sicherheitsinteressen von Ländern in der Region, darunter China, ernsthaft schaden“. „China fordert die USA und Südkorea dringlich auf, den Prozess zur Stationierung des THAAD-Raketenabwehrsystems zu stoppen“, hieß es weiter. THAAD steht für Terminal High Altitude Area Defence, ein modernes Raketenabwehrsystem, das Geschosse abfeuert, um feindliche Raketen abzuschießen.

Nordkorea hatte im Januar erneut eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war der vierte Atomwaffentest des kommunistischen Landes. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Nordkorea verstieß damit gegen UN-Resolutionen. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land. Dennoch feuerte Nordkorea vor zwei Wochen zu Testzwecken zwei Mittelstreckenraketen des neuen Typs Musudan ab. Diese Rakete soll eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern haben, womit sie auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen könnte.