Bei unserem deutschen Nachbar, begutachten bis Ende Juli Experten 4.000 Bäume in allen Teilen von Rheinland-Pfalz. Die Ergebnisse fließen in den Waldzustandsbericht 2016. Das Verfahren ist europaweit einheitlich, um eine Vergleichsgrundlage zu erhalten.
Zahlen:
Die bewaldete Fläche in Luxemburg beträgt 91.400 Hektar. Das sind 35 Prozent der Landesfläche. Davon bestehen 32 Prozent aus Nadelhölzern, vorwiegend Fichte (19 Prozent), gefolgt von der Douglasie (3 Prozent) und der Kiefer (1 Prozent). Der Rest sind Lärchen (0,5 Prozent) und andere Baumsorten. Mischbestände stellen 8 Prozent der Fläche dar. 68 Prozent der Waldfläche sind Laubwälder. Im öffentlichen Wald sind die Buche und die Eiche mit zusammen 70 Prozent die meistverbreiteten Bäume. In den privaten Wäldern stellen sie nur 43 Prozent dar. Hier sind die Nadelhölzer mit etwa 33 Prozent dreimal so oft vertreten wie in den staatlichen Wäldern (10 Prozent).
Hierzulande gibt es ungefähr 14.000 Privatwaldbesitzer. Sie besitzen ungefähr die Hälfte der Wälder. Die durchschnittliche Größe eines Privatwaldes liegt bei nur 3,5 Hektar.
Der Wald ist eine wichtige Rohstoffquelle, auch in Luxemburg. Das Holzvolumen liegt laut der zweiten Landesinventur aus dem Jahr 2014 bei 28 Millionen Kubikmeter. Das sind 337 Kubikmeter pro Hektar.
In Luxemburg soll mit der Erhebung in den nächsten Wochen angefangen werden, erklärte Marc Wagner, Chef der Abteilung „Wald“ der Forstverwaltung dem Tageblatt. Die Bäume werden zuerst notiert. Die Resultate werden dann ausgewertet und fließen in ein statistisches Verfahren. In Deutschland sei man im Augenblick dabei, eine so genannte „Eichung“ vorzunehmen. Dabei handelt es sich um die Prüfung der Messgeräte. Auch eine Vertreterin der Luxemburger Forstverwaltung nimmt daran teil.
Immer die selben „Kontrolleure“
In den nächsten Wochen dann werden Stichproben in den Wäldern entnommen. Es seien immer die selben Experten der Forstverwaltung, welche dabei die Wälder durchstreifen, so Marc Wagner. Somit werde die Kontinuität in der Erhebung garantiert.
Wagner bestätigte auch die Aussage der deutschen Kollegen, dass Stickoxide weiterhin Probleme bereiten. Bei den Schwefeldioxiden wurde indes in den letzten Jahren ein Rückgang festgestellt. Entwarnung mochte der Experte aber nicht geben. Die Gesundheit des Waldes nehme hierzulande leider weiter ab. Hierfür gebe es viele Gründe. Neben den Luftschadstoffen leiden Bäume auch unter den Auswirkungen des Klimawandels wie Trockenheit, Witterungsextremen, Insektenfraß, Pilzbefall und anderen Krankheiten. Der Nadelbaumbestand sei in Luxemburg aber relativ jung und somit weniger krank, als die Laubwälder, die im Allgemeinen älter und anfälliger seien.
Nichts ist gewiss
Bei der Bewertung der Gesundheit der Wälder gebe es aber regionale Unterschiede. Auch können man keine zuverlässigen Aussagen machen, über die Vitaltät der einzelnen Baumarten, erörterte Wagner. Alles hänge vom Wetter, der Bodenbeschaffenheit sowie dem Krankheits- und Insektenbefall ab. Die Resultate können von Jahr zu Jahr variieren. Die Bewirtschaftung des Waldes spiele bei der langfristigen Entwicklung des Waldzustandes nur eine untergeordnete Rolle.
Über den Waldbestand angesprochen betonte Marc Wagner, dass das Luxembureger Gesetz den Wald ausdrücklich schützt. Werden Bäume gerodet, sind Kompensierungsmaßnahmen vorgesehen. Das hätte zur Folge, dass die Waldfläche hierzulande konstant bleiben würde.
Erste Resultate des Luxemburger Gutachtens werden für den Herbst erwartet. Sie werden in der Regel vom Umweltministerium kommuniziert.
De Maart

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