Der Putschversuch vom 15. Juli sei nicht nur in der Türkei, sondern auch im Ausland geplant worden, sagte Erdogan am Dienstag vor Wirtschaftsvertretern in Ankara.
Es stelle sich die Frage, was für eine Art von strategischer Partnerschaft die Türkei und die USA unterhielten, wenn die Regierung in Washington die Auslieferung des islamischen Predigers Fethullah Gülen verweigerten, sagte er am Dienstag.
Warnung
Erdogan beschuldigt Gülen, den Putsch vor zwei Wochen angezettelt zu haben. Der seit 1999 in den USA im Exil lebende Gülen weist jede Verwicklung in den Umsturzversuch zurück. Erdogan dagegen sagte, ohne einen Umbau des türkischen Militärs würden Anhänger Gülens erneut versuchen, das Kommando über die Armee zu übernehmen.
Die USA und die Türkei sind beide Mitglieder der Nato. Während Erdogan immer mehr Macht anhäuft, haben sich die Beziehungen zwischen der Türkei und dem Westen in den vergangenen Monaten stark verschlechtert.
Putsch
Nach dem gescheiterten Putsch hat der türkische Parlamentspräsident dazu aufgerufen, weltweit gegen Aktivitäten des Predigers Fethullah Gülen vorzugehen. Die Gülen-Bewegung solle, da wo sie aktiv sei, zur Terrororganisation erklärt werden, sagte Ismail Kahraman am Dienstag vor Journalisten in der Hauptstadt Ankara.
Die türkische Führung macht den im US-Exil lebenden Prediger für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich. Kahraman bezeichnete Gülen als „Anführer, Drahtzieher und Koordinator“ des Putschversuchs. „Jeder hat gesehen in welchem Ausmaß sie zum Bösen fähig sind“, sagte er. Kahraman gehört der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP an.
Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Terrororganisation. In der Türkei wurden seit dem Putschversuch Gülen-Einrichtungen geschlossen und Tausende Menschen festgenommen oder entlassen, denen Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen wird.
De Maart

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