Pierre Gramegna hatte vor kurzem in der Antwort auf eine parlamentarische Frage Details über Luxemburgs Schuldenstand sowie die Zinssätze gegeben (Link).
Der gewichtete mittlere Zinssatz liege bei 2,546 Prozent, so der Minister. Die durchschnittliche Dauer der Kredite betrage sechs Jahre und 218 Tage. Der relativ hohe Zinssatz würde noch aus Zeiten von vor der Krise, als die Zentralbank den Leitzins noch nicht auf null gesenkt hatte, stammen.
Dies ruft nun Protinvest auf den Plan. In einem offenen Brief schreibt der Vorsitzende Fred Reinertz, dies wäre für ein Land, das mit AAA bewertet ist, „exorbitant“ hoch. Er belegt dies mit dem Vergleich der rezentesten deutschen Bundesanleihe, aufgelegt für 10 Jahre: hier läge der Zinssatz bei 0%, und Deutschland sei ja schließlich auch mit Triple A bewertet.
„Exorbitant“
Seiner Meinung nach müsse Luxemburg eine neue Staatsanleihe zu ähnlichen Bedingungen machen und die laufenden „emprunts obligataires actuels assortis des taux nominaux de 3,375, 2,75, 2,25 et 2,125%“ zurück zahlen, um die Zinslast zu verringern. Jährliche Zins-Zahlungen von 200 Millionen Euro könnten so stattdessen auf 0 gesetzt werden.
Im Kontext einer „gesunden Verwaltung“ der öffentlichen Schulden, sowie Negativzinsen seitens der Europäischen Zentralbank, sei es „nicht mehr akzeptabel, 2,546% Zinsen auf der öffentlichen Schuld zu zahlen; es sei denn, man will den Besitzern der Anleihen Geschenke machen, auf Kosten der Steuerzahler.“
De Maart

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