Die einstige Qualitätshochburg in Sachen Stahl und Schmiede Le Creusot in Frankreich ist in Verruf geraten und mit ihr die Atomreaktoren, die vom Stromkonzern EDF betrieben werden. Möglicherweise tritt sogar die Sicherheitskrise der französischen Atomreaktoren ein, die im Ausland seit Jahren befürchtet wird. Der Grund: Der Stahl, der in Le Creusot hergestellt und bearbeitet wird, hat eine falsche Mischung.
Bei Prüfungen der Stahlmischung durch die atomare Sicherheitsbehörde sind in Bereichen des Reaktorbehälters, des Reaktorbehälter Deckels, aber auch in den Lamellen der Dampfturbinen Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Der Stahl enthält zu viel Kohlenstoff, kann daher brüchig werden und bei thermischen oder physischen Schocks brechen.
Arbeitsberichte nicht in Ordnung
Die Aufsichtsbehörde hat weiter bei Untersuchungen festgestellt, dass die Arbeitsberichte, die die Abläufe beschreiben sollten, in Teilen nicht in Ordnung waren. EDF hat in einer Reihe von Reaktoren Untersuchungen vorgenommen und Ergebnisse vorgelegt. Die für die Zeit der Untersuchungen stillgelegten Reaktoren dürfen erst wieder ans Netz gehen, wenn die Sicherheitsbehörde die Kontrollergebnisse selber geprüft hat. Die fünf neuen Fälle sind die Reaktoren Fessenheim 1, Civaux 1, Gravelines 4, Tricastin 2 und 4. Mit den fünf neuen Fällen werden insgesamt 21 Reaktoren in Frankreich stillgelegt worden sein.
Die Unregelmäßigkeiten wurden festgestellt bei dem Reaktor der neuen Generation EPR in der Normandie. Hier soll das Reaktorbecken Unregelmäßigkeiten aufweisen wie auch der Deckel. Bei der Überprüfung der Arbeitsweisen in le Creusot wurde weitere Unregelmäßigkeiten in der Arbeitsweise festgestellt, die nun dazu führen, dass nach und nach Reaktoren zu Überprüfungen stillgelegt werden müssen.
De Maart

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