Montag10. November 2025

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Aufbruch „in eine nachhaltige Zukunft“

Aufbruch „in eine nachhaltige Zukunft“
(DPA/Martin Gerten)

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Der Klimapakt von Paris ist eine diplomatische Meisterleistung. Aber Worte können die Welt nicht retten. Die UN-Klimachefin Patricia Espinosa hält dennoch fest: Der 4. November 2016 sei der Tag des Aufbruchs "in eine nachhaltige Zukunft."

Es ist ein Vertrag, der die Zukunft der Menschheit sichern soll: Das historische Klimaabkommen von Paris ist in Kraft getreten. Fast 200 Staaten hatten sich vor knapp einem Jahr in Paris auf das Ziel festgelegt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu reduzieren. Von Montag an trifft sich die Weltgemeinschaft in Marokko erneut, um über die Umsetzung des Vertrags zu beraten.

„Die Menschheit wird auf den 4. November 2016 zurückblicken als den Tag, an dem die Länder dieser Welt den Weg in Richtung einer scheinbar unvermeidlichen Klimakatastrophe verlassen haben und in Richtung einer nachhaltigen Zukunft aufgebrochen sind“, teilten die UN-Klimachefin Patricia Espinosa und der marokkanische Außenminister Salaheddine Mezouar mit.

94 haben ratifiziert

In den kommenden 15 Jahren müsse der Ausstoß von Treibhausgasen so deutlich wie nie zuvor reduziert werden. Das müsse nun zügig geschehen, sagt z.Bsp. die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks und mahnt, man dürfe sich jetzt nicht darauf ausruhen, dass das Abkommen viel schneller als erwartet ratifiziert worden sei.

Hilfs- und Umweltorganisationen feiern das Inkrafttreten des Abkommens als Meilenstein in der Klimadiplomatie, fordern aber von der Politik eben diese rasche und ehrgeizige Umsetzung der Ziele. Bislang haben 94 Staaten den Vertrag ratifiziert. Das Luxemburger Parlament ratifizierte das Abkommen einstimmig am 11. Oktober (Link).

Jährlich 100 Milliarden Dollar für ärmere Länder

Das gemeinsame Ziel ist, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Die Vertragsstaaten sind verpflichtet, nationale Pläne zum Klimaschutz vorzulegen, die immer ehrgeiziger werden sollen. Die bisher angekündigten Anstrengungen reichen bei weitem nicht aus, um das Zwei-Grad-Ziel zu schaffen. Selbst wenn dies gelingt, werden Klimaforschern zufolge Wetterextreme wie Dürren, Fluten und Stürme zunehmen. Schmelzende Gletscher werden den Meeresspiegel ansteigen lassen. Einige Inselstaaten könnten von der Landkarte verschwinden.

Dem Vertragstext von Paris zufolge sollen die Industriestaaten ärmeren und von der Erderwärmung besonders betroffenen Ländern beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen des Treibhauseffekts helfen. Von 2020 bis 2025 sollen die Industriestaaten jährlich 100 Milliarden Dollar dafür bereitstellen. Für die Jahre danach soll es ein neues, höheres Ziel geben. Andere Länder „werden darin bestärkt“, sich „freiwillig“ an der Finanzierung zu beteiligen.