Angreifer haben einen Anschlag auf das deutsche Generalkonsulat in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Sharif verübt. Die radikalislamischen Taliban hätten eine Autobombe vor dem Gebäude gezündet, sagte Provinzsprecher Munir Farhad am Donnerstag.
Zwei Tote, 50 Verletzte
Die Taliban haben angegeben, bei ihrem Angriff auf das deutsche Generalkonsulat „Dutzende Ausländer getötet und verwundet“ zu haben. Ihre Angaben gelten grundsätzlich als übertrieben.
Die afghanische Polizei sprach bislang von zwei Toten vor dem Konsulat, weitere 50 sind nach Angaben der Behörden verletzt worden. Ihre Nationalität ist ungeklärt. Deutsche dürfen das Gelände nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen verlassen.
Fahrzeug explodiert auf Konsulatsgelände
Der Provinzsprecher sagte, dass die Taliban ein großes Fahrzeug in eine Wand des Konsulatsgeländes gerammt hätten. Die Explosion sei so schwer gewesen, dass viele Fenster in Gebäuden im Umkreis zerbrochen sein. Dies habe die meisten Verletzungen verursacht.
Der Provinzsprecher sagte, der Tatort sei abgeriegelt worden. Die Wachleute des deutschen Konsulats hätten es afghanischen Sicherheitskräften nicht erlaubt, das Gelände zu betreten, um den Schaden in Augenschein zu nehmen.
Auch Schüsse waren zu hören
Mirza Mohammad, ein Anwohner in der Nachbarschaft, sagte, einige Minuten nach der Explosion seien Schüsse gefallen. Er habe die Rufe «Allah-u Akbar» (Gott ist groß) gehört. Dann sei es still geworden.
Vor einer Woche waren in der Provinz Kundus bei einem mutmaßlichen Nato-Luftangriff auf radikalislamische Taliban mehr als 30 Zivilisten getötet worden. 19 weitere wurden verletzt. Der Angriff löste international Kritik aus. Der Tod von Zivilisten sei nicht hinnehmbar und untergrabe die Bemühungen zum Aufbau von Frieden und Stabilität in dem Land, sagte der UN-Beauftragte für Afghanistan, Tadamichi Yamamoto.
De Maart
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