USA und Großbritannien hören Handys bei Flugreisen ab

USA und Großbritannien hören Handys bei Flugreisen ab
(Reuters)

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Geheimdienste aus den USA und Großbritannien haben laut einem Bericht der französischen Tageszeitung "Le Monde" serienmäßig die Handy-Kommunikation von Flugreisenden ausspioniert.

Wie die Zeitung am Mittwoch berichtete, geht diese Erkenntnis auf Unterlagen zurück, die vom früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden enthüllt wurden. „Le Monde“-Journalisten arbeiteten demnach exklusiv mit der Informationsplattform „The Intercept“ zusammen, um die Dokumente auszuwerten.

In den von „Le Monde“ ausgewerteten Unterlagen heißt es, ab 2012 hätten 27 Fluggesellschaften ihren Fluggästen gestattet, ihre Handys während des Fluges zu nutzen. Dazu zählten Aeroflot, British Airways, Cathay Pacific, Etihad, Emirates, Hongkong Airways, Lufthansa, Singapore Airlines und Turkish Airlines. Laut „Le Monde“ gehört auch Air France zu den betroffenen Fluglinien – was von dem Unternehmen jedoch bestritten wurde. Die Lufthansa lehnte eine Stellungnahme ab.

Briten spionieren israelische Diplomaten aus

Die Überwachung durch die US-Agentur NSA und den britischen Geheimdienst GCHQ bezog sich dem Zeitungsbericht zufolge nicht nur auf Telefonate mit dem Handy, sondern auch auf den SMS-Austausch, Mail-Verkehr und sonstige Internet-Kommunikation. Sobald ein Handy in Betrieb sei, könne es lokalisiert werden. Ein Abgleich mit den Passagierlisten erlaube es, den Nutzer zu identifizieren. Durch eine absichtliche Störung könne der Nutzer gezwungen werden, das Handy neu zu starten – was das Abgreifen seiner Zugangsdaten ermögliche.

Die von Le Monde eingesehenen Dokumente zeigen jedoch auch, dass die Briten nicht nur das israelische Diplomaten in Jerusalem sowie im Ausland ausspioniert haben, sondern auch private Rüstungsunternehmen, staatliche Einrichtung die sich mit der internationalen Kooperation befassen, sowie universitäre Zentren, die für ihre hohen wissenschaftliche Güte bekannt sind.