Montag10. November 2025

Demaart De Maart

Eine größere Baustelle

Eine größere Baustelle
(Patrick Pleul/ dpa)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die „Fédération des hôpitaux luxembourgeois“ (Fhl) hat nun im Streit um das Gesetzesprojekt zum Spitalplan nochmals Stellung bezogen. Für sie steht fest, dass es unbedingt Handlungsbedarf gibt und es sich um eine größere Baustelle handelt.

Das Gesetzesprojekt zum Spitalplan sorgte in den letzten Wochen und Monaten für viel Aufregung. Vor allem kam es zu Konflikten zwischen der Gesundheitsministerin Lydia Mutsch und der Ärztevereinigung AMMD. Nun hat sich auch die „Fédération des hôpitaux luxembourgeois“ Fhl zu Wort gemeldet.
Die Föderation meint, dass sie im Grunde den Streitpunkt zwischen der Ammd und dem Gesundheitsministerium nicht wirklich versteht.

Klare Rollenverteilung

Die Ärztevereinigung befürchtet unter anderem, dass Ärzte in ihrer Behandlungsfreiheit eingeschränkt werden. „Dies Freiheiten sollen in keinem Fall eingeschränkt werden“, betont der Präsident des Fhl-Aufsichtsrats Paul Junck. Dennoch sei es wichtig, dass die Ärzte stärker in die Organisation der Krankenhäuser mit eingebunden werden.

Die Krankenhausföderation fordert daher eine klarere Rollenverteilung sowie die Verteilung der unterschiedlichen Verantwortungsbereiche. Um dies zu ermöglichen, müssen für die Fhl die Ärzte stärker in die Organisation eingebunden werden und die Krankenhausleitung gleichzeitig mehr Handlungsspielraum erhalten.

Zahlreiche Herausforderungen

Nach dem neuen Gesetzesprojekt soll nun die Rolle der Krankenhausleitungen gestärkt werden und ihr mehr Rechte und Handlungsfreiheit zugesprochen werden. Dieses Vorhaben begrüßt die Fhl. Nur mit einer engen Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Ärzten, der Krankenhausleitung sowie allen beteiligten Akteuren könne eine sichere und qualitativ hochwertige Betreuung der Patienten garantiert werden, bekräftigt die Föderation.

Neben der mangelhaften Organisation sieht sie aber noch weitere Herausforderungen im Krankenhauswesen. Da die Krankenhausleitungen für die Sicherheit und Hygiene verantwortlich sind, wäre es der Fhl nach, wünschenswert, wenn die ärztliche Versorgung und Beratung nicht nur zwischen Patienten und Ärzten stattfindet sondern innerhalb einer multidisziplinären Gruppe beratschlagt wird. In dieser Gruppe sollen neben den Ärzten auch Pfleger sowie die Krankenhausleitung vertreten sein.

Nur so könne mehr Transparenz geschaffen werden. Zudem könne man nur mit einer gezielten Organisation das Vertrauen der Patienten gewinnen, so die Fhl.

Handlungsbedarf erforderlich

Für die Föderation steht auf jeden Fall fest, dass auf legislativem Plan etwas passieren muss. „Es ist unbedingt Handlungsbedarf erforderlich“, mahnt Paul Junck. Das seit mehr als 18 Jahren existierende Gesetz würde den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechen, so Junck weiter.

Zudem habe man es heute mit besser informierten Patienten zu tun, die häufig dazu tendieren sich im Ausland behandeln zu lassen, meint die Fhl. Die Krankenhäuser in Luxemburg könnten nur konkurrenzfähig bleiben, wenn die Organisation optimiert werde.

Adäquate Bezahlung

Ein weiter wichtiger Punkt den die Fhl hervorhob ist die Bezahlung der Ärzte. Sie werden zurzeit für verschiedene Dienste wie Notdienst und für die Teilnahme an Teambesprechungen nicht bezahlt.

Dies stelle ein Problem dar, meint Paul Junck. Es bestehe das Risiko, dass Ärzte abwandern und sich auf eigene Praxen konzentrieren und somit nicht mehr bereit sind im Krankenhauswesen tätig zu sein. Dies beeinträchtige laut Fhl ebenfalls die Konkurrenzfähigkeit.

Dieser Tendenz müsse man mit einer adäquaten Anpassung der Bezahlung entgegenwirken. „Wir hoffen, dass die Politik nun das tut worüber sie seit Jahren spricht“, so die Fhl.

Die Föderation hat am 17. März eine nächste Unterredung mit der Gesundheitsministerin.