Montag10. November 2025

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Nur noch 6 “Première-examen”

Nur noch 6 “Première-examen”
(dpa/Stefan Sauer)

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Schüler der Abschlussklassen 2017/2018 können sich freuen. Ab kommendem Schuljahr wird im “enseignement secondaire classique” die Zahl der Abschlussexamen für die “Première” reduziert.

Ab dem Schuljahr 2017/2018 wird die Anzahl der schriftlichen wie auch der mündlichen Abschlussexamen für die “Première” im “enseignement secondaire classique” reduziert.

Aufbau der Examen

– Bereich “langues et mathématiques” (zwei Fächer werden geprüft)
– Bereich “spécialisation” (drei Fächer werden geprüft)
– Bereich “formation générale” (ein Fach wird geprüft)

Die Examen des Bereiches “spécialisation” sind obligatorisch.
In den Breichen “langues et mathématiques” und “formation générale” können die Schüler auswählen in welchen Fächern sie abgeprüft werden wollen. Es fehlen nur noch die mündlichen Prüfungen. Hier wird die Anzahl wie erwähnt von drei auf zwei herabgesetzt. In welchen Fächern ein mündliche Prüfung anfällt hängt von der gewählten Sektion ab.

Freiere Wahl

Aktuell müssen Schüler dieser Abschlussklassen während ihres Abiturs zwischen sieben und zehn Examen ablegen. Ab kommenden Herbst wird die Zahl der schriftlichen Prüfungen auf sechs reduziert. Die Anzahl der mündlichen wird von aktuell drei auf zwei Examen verringert.

Darüber hinaus können Schüler darüber entscheiden in welchen Fächern sie abgeprüft werden. Je nach gewählter Sektion im “Lycée classique” gibt es allerdings unterschiedliche Pflichtfächer in denen ein Examen stattfindet.

Ab 2018/2019 auch für „technique“

Diese Regelung gilt vorerst nur für die Schüler des “enseignement secondaire classique”. Ab dem Schuljahr 2018/2019 soll dies dann auch für den “enseignement secondaire technique” gelten. Zurzeit sei man noch dabei die genaue Reform für die 13ème “technique” auzuarbeiten, bestätigt Bildungsminister Claude Meisch am Mittwoch. Daher stehe hier noch nicht fest wie die Examen in Zukunft aussehen werden.

Die Reduzierung der Examen auf den “premières” und 13ème reihe sich in die bevorstehende Reform des gesamten “enseigenement secondaire” ein.

Weniger Stress

“Wir haben beschlossen die Anzahl der Examen für die Abschlussklassen zu reduzieren um uns zum einen unseren direkten ausländischen Nachbarn anzupassen und zum andren um die Chancen für Schüler zu erhöhen an ausländischen Universitäten angenommen zu werden”, sagt Claude Meisch.
Es gebe kein Land in welchem so viele Abschlussexamen für das Abitur auf dem Programm stehen wie in Luxemburg, betont Meisch weiter.

Mit der Reduzierung der Prüfungsanzahl wolle man den Schülern die Möglichkeit geben sich besser und intensiver auf die einzelnen Fächer vorzubereiten.

Das bisherige System habe dazu geführt, dass Schüler häufig Stress ausgesetzt waren und sich durch die große Anzahl an Examen nicht so intensiv Vorbereiten konnten, so der Bildungsminister.

Bessere Chancen an den Unis

Zudem befinden sich die Universitäten im Ausland laut Meisch in einer ständigen Entwicklung. Heute reiche es häufig nicht mehr aus nur gute Noten vorzulegen. Dem Minister zufolge wählen Universitäten sich ihre Studenten immer genauer aus und es dominiere das Gesamtdossier eines Schülers.

Aus diesem Grund zählen in Zukunft bei einer “Première” auch nicht mehr nur die Noten der Abschlussexamen, sondern alle Noten des Jahres fließen in die Gesamtnote ein.

Man füge dem Abiturzeugnis ein “complément au diplôme de fin d’études” zu. Dieses soll über die Examen hinaus Angaben über Fächer geben, welche der Schüler über das Jahr hinweg belegt hat, welche optionalen Fächer er gewählt hat oder welche außerschulischen Kurse er noch belegt hat.

Gut überlegte Entscheidung

Die Schüler müssen allerdings sehr umsichtig sein und sich bereits früh entscheiden in welchen Fächern sie abgeprüft werden möchten. Nach dem ersten Semester, also am ersten Tag nach den Faschingsferien müssen sie ihre Entscheidung festgelegt haben.
Das Lehrpersonal steht ihnen beratend zur Seite.

Allerdings betont Claude Meisch, dass es auch an den Schüler sei Eigeninitiative zu ergreifen und selbst herauszufinden in welchen Fächern es nötig ist abgeprüft zu werden und in welchen nicht.

“Wenn sie ohnehin danach im Ausland auf eigene Faust studieren wollen, dann scheint dies eine gute Vorbereitung zu sein, ihre ersten eigene Entscheidung als junge Erwachsene zu treffen”, so Claude Meisch.