„Das hat Selbstvertrauen gegeben“

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Bob Jungels war einer der Animateure der 14. Etappe der Tour de France. Der Luxemburger aus dem Trek Team gehörte zu der 20-köpfigen Ausreißergruppe und beendete die Etappe auf Rang acht.

Den Sieg holte sich der Brite Stephen Cumming (MTN-Qhubeka), der sich nach 178 km von Rodez nach Mende und einer giftigen Schlusssteigung von gut drei Kilometern, vor den beiden Franzosen Thibaut Pinot (FDJ.fr) und Romain Bardet (Ag2r – La Mondiale) behauptete. Im Kampf um das Gesamtklassement, der sich im Hauptfeld abspielte, versuchte der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) den Führenden Chris Froome (GBR/Sky) zu attackieren, allerdings ohne Erfolg. Froome blieb in Quintanas Hinterrad. Die Attacke des Kolumbianers beförderte ihn aber auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung, da der Amerikaner Tejay van Garderen dem Tempo nicht folgen konnte.

Bob Jungels kann mit seiner Leistung auf der 14. Etappe mehr als zufrieden sein. Als Achter hatte er einen Rückstand von bloß 32 Sekunden auf Cummings. In der Gesamtwertung hat sich Jungels von Platz 79 auf 61 vorgearbeitet. Laurent Didier erreichte das Ziel als 131. auf 15:25 Minuten (Link).

Bob, wie schwer war es um in die Fluchtgruppe zu kommen?

Bob Jungels: Sehr schwer. Zu Beginn war ich in einer guten Gruppe mit Pierre Rolland und Warren Barguil, doch da die beiden im Gesamtklassement zu weit vorne sind, wurden wir nicht fahren gelassen. Es ging also wieder von vorne los. Als die nächste Gruppe ging, legte ich mit Peter Sagan eine unglaubliche Abfahrt hin um den Anschluss zu schaffen. Leider schafften es anschließend noch zehn weitere Fahrer, so dass die Gruppe richtig groß war. Eine kleinere Gruppe wäre mir mehr entgegen gekommen, aber ich denke ich kann zufrieden sein.

Wie war der Schlussanstieg für dich?

Ich habe zu Beginn versucht mitzuhalten, doch das Tempo war zu hoch für mich. Ich habe versucht meinen Rhythmus zu fahren und habe durch meine Kraft oben auf dem flachen noch einmal etwas Zeit gutmachen können. Es ist meistens so, dass ich zu Beginn Probleme habe meinen Rhythmus zu finden. Ein 8. Platz ist nicht zu schlecht und es bleibt noch eine Woche Zeit um es noch einmal zu versuchen. Heute hatte ich mir vorgenommen in die Fluchtgruppe zu gehen und das habe ich geschafft. Das gibt mir Selbstvertrauen für die kommenden Tage.

Hast du zwischenzeitlich an den Sieg geglaubt?

Natürlich macht man sich so seine Gedanken, aber auf der anderen Seite muss man auch etwas realistisch sein. Wenn Leute wie Pinot, Bardet oder Cummings dabei sind ist es schwierig für mich, da diese Fahrer ein gutes Stück schneller am Berg sind als ich. Meine Reichweite in diesen kurzen steilen Bergen ist Peter Sagan und ich war heute nicht weit von dem entfernt (Sagan wurde 5. auf 29 Sekunden).

Man hat gesehen, dass es dir diese Etappe Spaß gemacht hat oder täuschte dieser Eindruck?

Nein nein, das ist schon richtig. Wenn ein Rennen richtig schwer ist, kommt mir das entgegen und das war heute der Fall. Es ist zwar noch immer etwas zu warm für mich, aber dennoch fühlte ich mich gut.

Du hast auch ziemlich viel Führungsarbeit geleistet. Vielleicht etwas zu viel?

Manchmal ist es einfacher einen „relais“ mehr zu nehmen. Vor allem harmonierte die Gruppe nicht so gut, deshalb bevorzugte ich es mich an der Führungsarbeit zu beteiligen um im Rhythmus zu bleiben. Es ist aber nicht so, dass ich viel Kraft gelassen habe.

Hattest du mit Cummings gerechnet?

Schwer zu sagen. Vom Stil her ist er ein Fahrer wie ich. Er hat schnell seinen Rhythmus gefunden und seine ganze Erfahrung ausgespielt. Die französischen Fahrer Pinot und Bardet haben sich gegenseitig bekriegt und davon profitierte Cummings zusätzlich.

Kann man in der letzten Tour-Woche noch einmal so eine Leistung von dir erwarten?

Schwer zu sagen. Ich glaube die Etappen um Gap könnten mir entgegenkommen. Aber jetzt werde ich mich wohl erst zwei Tage etwas von der heutigen Anstrengung erholen müssen und dann sehen wir weiter.

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