Einstiges Einlaufkind Turpel schenkt Idol Luc Mischo sein Trikot

Einstiges Einlaufkind Turpel schenkt Idol Luc Mischo sein Trikot

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Was für eine Geschichte! Als vor 16 Jahren Etzella Ettelbrück im Endspiel der Coupe de Luxembourg auf den CS Grevenmacher traf, begleitete der damalige Knirps David Turpel als Einlaufkind seinen „Helden“ Luc Mischo (siehe „T“ vom vergangenen Donnerstag). Danach gab es ein Trikot für den kleinen Fan. Am Sonntag im Stade Josy Barthel revanchierte sich Turpel bei Mischo.

Von unserem Korrespondeten Christoph Junker

Für David Turpel war es mit Sicherheit kein normales Finale. Schließlich traf der ehemalige Ettelbrücker im Dress des F91 auf seinen Heimatklub. Dass „Dave“ Turpel immer noch tief in den Ettelbrücker Herzen verankert ist, wurde am Sonntag deutlich. Statt direkt und ausgiebig den Pokalsieg zu feiern, tröstete Turpel etliche am Boden sitzende Etzella-Spieler. Es folgte der Gang vor den Ettelbrücker Fanblock. Und von dort kamen keine Bierbecher oder Schimpfwörter geflogen, nein, Dave Turpel wurde applaudiert und Respekt gezollt. Er war, ist und bleibt einer von ihnen.

Abgerundet wurde dieser Abend zudem von einer weiteren wunderschönen Geste. Obwohl Turpel ausgelost wurde zur Dopingkontrolle und sich seine Düdelinger Spielerkameraden fürs Mannschafts- und Jubelfoto trafen, nahm sich Turpel Zeit, um Mischo sein Trikot zu überreichen. „Ich will nicht behaupten, dass wir in Kontakt geblieben sind, dafür ist der Altersunterschied doch etwas zu groß“, lachte Turpel, der aufklärte: „Wenn wir aber mal unterwegs waren und uns getroffen haben, haben wir immer wieder mal miteinander gesprochen. Und so kam es zu dieser Aktion.“

Nicht im Wohnzimmer

Mischo nahm es Turpel auch nicht übel, dass er ausgerechnet gegen die Etzella einen Treffer zum 5:0-Erfolg beisteuerte und weitere zwei F91-Tore vorbereitete. „Egal, wie der Gegner heißt, ob Etzella oder Fola, ein Finale spielt man, um es zu gewinnen. Klar steckt eine Geschichte dahinter, das aber muss man ausblenden“, sprachen beide aus einem Mund.

Die Story Mischo/Turpel fand somit einen tollen Abschluss: „Ich bin in letzter Zeit sehr oft auf diese Geschichte angesprochen worden, was mich aber nicht jünger macht“, lachte Mischo, der das Ergebnis ganz realistisch betrachtete: „Ich habe inzwischen so viel Distanz zu dem Ganzen, dass dieses Resultat mich nicht umwirft. Der F91-Sieg war verdient; Ettelbrück hatte offensiv nichts entgegenzusetzen. Und natürlich habe ich verfolgt, was Dave so alles erreicht hat inzwischen. Er sammelt Titel und wenn ich nur an seinen Kopfball in der Europa League gegen Betis Sevilla denke … super!“

Und was wird nun aus Turpels Trikot-Geschenk? „Im Wohnzimmer werde ich es nicht aufhängen …“ – Mischo und Turpel lachen gemeinsam –, „… aber einen schönen Platz neben meinen anderen Etzella-Andenken wird es mit Sicherheit bekommen.“