Bruch mit den Hohenzollern

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Rumäniens ehemaliger König Michael I hat den endgültigen Bruch des rumänischen Königshauses mit dem deutschen Adelshaus Hohenzollern-Sigmaringen bekanntgegeben.

Rumänische Medien berichteten am Mittwoch , das rumänische Königshaus habe beginnend mit dem 10. Mai 2011 sämtliche Titel des Hauses Hohenzollern-Sigmaringen niedergelegt, die dynastischen und historischen Verbindungen zum Haus Hohenzollern abgebrochen und trete künftig nur noch als „Königshaus Rumäniens“ auf.

Er wolle mit dieser Entscheidung einem bereits 1921 von seinem Großvater Ferdinand I von Rumänien geäußerten Wunsch nachkommen, erklärte der 89-jährige Ex-Monarch in einer königlichen Verlautbarung. Der Dynastie und dem Könighaus Rumäniens solle auf diese Weise ein nationaler und unabhängiger Charakter verliehen werden.

Viele Animositäten

Die Animositäten zwischen dem rumänischen Ableger und dem Adelshaus Hohenzollern-Sigmaringen gehen bis zum Ersten Weltkrieg zurück. Rumänien trat damals unter Ferdinand I. im Sommer 1916 der Entente bei und kämpfte gegen die Deutschen.

Eine politische Rolle wird Michael I. in Rumänien nicht mehr eingeräumt. Er war 1948 von den Kommunisten vertrieben worden. Bis zum Sturz des Dikators Nicolae Ceausescu lebte Michael im Schweizer Exil. Inzwischen hat der rumänische Staat der königlichen Familie mehrere von den Kommunisten beschlagnahmte Schlösser und Liegenschaften zurückgegeben. Die Monarchie hat in Rumänien kaum noch Anhänger.

Die Hohenzollern kamen 1866 nach Rumänien. König Karl I, ein Sohn des Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen, war als 27-jähriger von einer provisorischen Regierung Rumäniens nach einer Volksabstimmung im April 1866 zum Fürsten des Landes gewählt worden. Zum König proklamiert wurde Karl am 26. März 1881. Sein Neffe Ferdinand I. von Hohenzollern-Sigmaringen bestieg den Thron Rumäniens nach seinem Tod im Jahr 1914.