Wie das Kalifat seine Kinder missbraucht

Wie das Kalifat seine Kinder missbraucht

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Schockierende Bilder beweisen, dass der Islamische Staat systematisch Kinder zu Gotteskämpfern erzieht. Die Kindersoldaten werden dem Westen einen langen Kampf aufgeben.

Wer als Bub in der syrischen Stadt Raqqa aufwächst, erhält keine Spielzeugeisenbahn geschenkt. Im Kalifat des Islamischen Staats (ISIS) gibt man ihm ein Kalaschnikow-Gewehr in die Hand. Die Terroristen des IS in Syrien und im Irak richten Knaben ab fünf systematisch für den Dschihad ab.

Kinder posieren vor den Fahnen des Islamischen Staats.

An blonden Puppen lernen sie, wie man Ungläubige köpft.

Nach einem Bericht des Magazins „Foreign Policy“ sind Kinder bei Kreuzigungen dabei. Fotos bewaffneter Kinder zeigt die „Daily Mail“. Auf ABC News ist zu sehen, wie Kinder an blonden Puppen das Enthaupten von Menschen lernen. Kinder werden als Spitzel genutzt, sie müssen ihr Blut in Transfusionen für Gotteskämpfer hergeben. Und sie werden zu Selbstmordattentätern ausgebildet.

Gehirnwäsche für Kinder

Laut „Foreign Policy“ hat der Islamische Staat ein „weitreichendes und gut organisiertes System eingerichtet, um Kinder zu rekrutieren, sie mit extremistischen Auffassungen zu indoktrinieren und ihnen dann elementare Kampftechniken beizubringen.“ Offenbar bereiten sich die Dschihadisten auf eine lange Auseinandersetzung mit dem Westen vor.

„Auf seinem Territorium verweigert der Islamische Staat den Menschen die Schulbildung und zusätzlich unterzieht er sie einer Gehirnwäsche“, sagte dem Magazin Generalleutnant H. R. McMaster, der für die US Army Zukunftsstrategien entwickelt. „Man betreibt Kindsmissbrauch in industriellem Massstab. Die junge Bevölkerung wird systematisch entmenschlicht.“ McMaster sieht voraus: „Das wird ein Problem mehrerer Generationen sein.“

Der Iran liess mit Kindern Minen räumen

Kindersoldaten sind in Kriegen nichts Neues. Laut „Foreign Policy“ drillen in Afrika Dutzende von Milizen und Rebellenarmeen Kinder zum Kampf. Weil ganz junge Menschen noch über keinen ausgebildeten moralischen Kompass verfügen, sind sie zu besonders gewalttätigen und grausamen Handlungen fähig.

Bekanntermassen setzte der Iran im Krieg gegen den Irak von 1980 bis 1988 minderjährige Soldaten ein. Kinder wurden aufgeboten, um Minenfelder zu räumen. Wie die iranischen Mullahs damals benutzen heute die Dschihadisten des IS eine islamische Erlösungsideologie. Sie appellieren an den Idealismus der jungen Menschen, sagte Ivan Simonivic, der Uno-Beauftragte für Menschenrechte. Sie „projizieren ein Image der Sieger“ und versprechen den Kindern, dass sie nach dem Tod in der Schlacht „direkt in den Himmel kommen“.

Eltern können sie nicht zurückhalten

Die Eltern der Kinder seien meist machtlos, berichtet Simonovic laut „Foreign Policy“. „Sie sagen uns: ‹Unsere Söhne melden sich freiwillig, und wir können sie nicht daran hindern.›“

Details über das Indoktrinierungsprogramm verrät Abu Ibrahim Raqqawi, das Pseudonym eines 22-jährigen IS-Gegners in Syrien. Er berichtet von mehreren Trainingscamps in der Umgebung der IS-„Hauptstadt“, darunter ein Camp Osama Bin Laden. In einem Camp mit Namen Al-Sharia werde 250 bis 300 Kindern unter 16 Jahren der Islamismus eingetrichtert.

„Der IS zerstört ihre Herzen“

Dies bestätigt auch eine Reportage der New Yorker News-Site Vice aus Raqqa. Im zweiten Teil der Vice-Serie über den IS sagt ein Mann: „Wir glauben, dass diese Generation von Kindern die Generation des Kalifats ist. So Gott will, wird diese Generation Ungläubige und Abgefallene bekämpfen, die Amerikaner und ihre Allierten.“

Der Oppositionelle Raqqawi findet es schlimm, dass für diese abgerichteten Kinder der Anblick eines abgetrennten Kopfs nichts Besonderes mehr ist. Er sagt: „Der Islamische Staat zerstört ihre Kindheit, zerstört ihre Herzen.“

Teil zwei der Vice-Serie über den IS: