Wer ist denn nun Oscar?

Nachdem bekannt wurde, dass die Luxemburger Ko-Produktion „Mr. Hublot“ einen Oscar in Los Angeles am Sonntag gewonnen hatte, staunen viele Luxemburg nicht schlecht über die belgisch-französische Berichterstattung. Denn die großen Zeitungen unsere Nachbarn erwähnen kaum, dass der Film fast ganz in Luxemburg produziert wurde. So titelte z.B. das belgische Newsportal sudinfo.be: „Seul Oscar „belge“ pour le court-métrage „Mr Hublot“.“

Der Nachrichtensender RTBF schreibt auf seinem Internetportal, dass der Erfinder der Hublot-Figurine ein Belgier ist, was auch stimmt, dass der Film allerdings in Luxemburg hergestellt wurde, steht nicht im Artikel.

Die französische Tagezeitung „Le Monde“ berichtete über die Oscarverleihung in einer Zusammenfassung. Betreffend „Mr. Hublot“ zwischentitelt das Blatt: „Du Côté des Français“, lässt dennoch wissen, dass der Filmemacher die Doppeltenaionalität besitzt: „parmi les nommés français, seuls Laurent Witz et Alexandre Espigares, les réalisateurs du court-métrage d’animation Mr Hublot (qui revendique la double nationalité luxembourgeoise et française) sont repartis avec un Oscar.“

Das Newsportal von „Le Figaro“ schreibt: „L’unique occasion de se réjouir pour les Français, à la 86e remise des statuettes dorées, a été le couronnement du court métrage d’animation de Laurent Witz. Une bonne nouvelle pour l’industrie du dessin animé tricolore qui dame le pion à Disney.“

Desinformation

Im Figaro-Artikel wird Luxemburg nicht erwähnt und erntet hierfür reichlich Kritik von den Lesern. Letztere erinnern zudem in der Kommentarfunktion, dass die Produktion zu 75 Prozent luxemburgisch ist.
„Film à 75% Luxembourgeois !! Réalisé à Luxembourg. Hallucinant que le Grand Duché n’est même pas mentionné dans cet article. Pour une fois qu’on n’y parle pas de pseudo-paradis fiscal“, so Leser „Dat “

Leser „Teflux“ geht noch weiter und spricht von kompletter Desinformation: „Film franco-luxembourgeois. Merci de corriger. L’animation Luxembourgeoise a aussi de beaux jours devant elle, le film ayant été entièrement produit et fabriqué au Grand Duché du Luxembourg. C’est beau la désinformation 😉 En tout cas bravo au réalisateur et son équipé et bravo au Film Fund Luxembourg et la région Lorraine pour leurs aides.“