Vorhang auf für das Festival de Cannes

Vorhang auf für das Festival de Cannes
(AFP)

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Am Mittwoch geht es los. Die Filmwelt bereitet sich vor. Und die Stadt Cannes erwartet die Stars.

„Les Fantômes d’Ismaël“ vom französischen Regisseur Arnaud Desplechin gibt den Startschuss zum Filmfestival von Cannes, das am Mittwoch losgeht. Doch nicht nur die Filmwelt bereitet sich auf den größten Filmmarkt der Welt vor. Auch die Stadt Cannes erwartet die Stars. Monica Bellucci ist bereits angekommen. Auf sie wartet hier Arbeit. Sie moderiert die Eröffnung.

Das Filmfestival ist ein ganz großes Medienereignis, vergleichbar mit den Olympischen Spielen oder der Tour de France. Mehr als 40.000 Teilnehmer stehen seit heute Morgen Schlange, um sich rechtzeitig anzumelden, darunter 4.500 Journalisten.

Bis zu 100.000 Zuschauer

Insgesamt werden an den zwölf Tagen bis zu 100.000 Zuschauer erwartet. Zum runden Geburtstag haben 4.500 Einwohner von Cannes Eintrittskarten bekommen und dürfen, genau wie die Stars, die rote Treppe hinaufsteigen.

Das Ereignis ist nicht zu verpassen. Überall weisen die eigens angebrachten Straßenschilder den Weg zum „Centre Croisette“, dem Hauptschauplatz des größten Filmfestivals der Welt.
Auch die Croisette sieht anders aus, die großen Hotels haben ihre privaten Strandbars speziell für die zahlreichen Feste hergerichtet, die ab heute jeden Abend von den Produzenten, Verteilern und anderen Filmschaffenden veranstaltet werden, spektakuläre Dekors erwarten die Gäste. Zaungäste haben es jedoch schwer. Ohne Kennmarke und Eintragung in die Gästeliste kommt keiner herein.

Harte Geschäfte

Doch es wird in Cannes nicht nur gefeiert: Neben dem offiziellen Wettbewerb, in dem die Jury unter dem spanischen Regisseur Pedro Almodovar aus 18 Filmen den Gewinner der „Goldenen Palme“ aussuchen soll, richtet das Festival mit der „Quinzaine des réalisateurs“, „Un certain regard“, der „Caméra d’or“ oder dem Wettbewerb für Kurzfilme weitere Wettbewerbe aus, bei denen die Regisseure und Schauspieler ihr Können und ihre Kreativität zeigen können.

Geplant ist auch eine Hommage an den Regisseur André Téchiné und ein Festival für Kinderfilme. Ebenfalls sind Spezialaktionen wie eine Begegnung mit dem deutschen Film oder „Cannes Classics“, das sich an diesem 70. Geburtstag als Hommage an die schönsten Gewinner der berühmten Goldenen Palme versteht, vorgesehen.

Eine Vitrine für unser Können

Zu den Ländern, die durch das Festival von Cannes zu einem Filmstandort geworden sind, zählt der Veranstalter Ungarn, der Libanon, Serbien, Israel, die Niederlande und Belgien. Luxemburg wird nicht genannt.

Dabei hat unser nationaler Filmstandort auch Grund zum Feiern. Er ist dieses Jahr zum 15. Mal im „Village international“ vertreten, jener Begegnungsplattform, die sich zu beiden Seiten des „Palais des festivals“ erstreckt. Hier treffen sich die internationalen Akteure. Hier wird nicht gestaltet oder kreiert, hier gibt es keinen Glamour, dafür werden harte Geschäfte mit Filmen und Filmrechten abgeschlossen.

Luxemburg ohne Wettbewerbsfilm

Luxemburg hat zwar keinen Film im Wettbewerb, ist aber mit 21 Gesellschaften vertreten, die zwölf Tage lang in Cannes ihr Können in der Produktion von Filmen, in der Nachproduktion, in der Tonverarbeitung und im Bereich der neuen Technologien unter Beweis stellen.

Rund 100 Fachleute sind zum „Luxemburger Tag“ angemeldet, der morgen stattfindet. Zusammen mit dem Direktor des Filmfonds, Guy Daleiden, werden der Staats-, Kultur- und Medienminister Xavier Bettel und das erbgroßherzogliche Paar den Filmmarkt besuchen. Schon heute Abend gehören sie zu den ausgewählten Gästen, die den berühmten roten Teppich hinaufsteigen dürfen.