Tripolis will Neustart alter Regierung

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Vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt in Libyen hat das umstrittene neue Parlament den zurückgetretenen Ministerpräsidenten aufgefordert, wieder die Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Das Abgeordnetenhaus in Tobruk habe am Montag beschlossen, Abdullah al-Thinni erneut mit der Regierungsbildung zu beauftragen, meldete die libysche Nachrichtenagentur Lana. Al-Thinni hatte erst am Donnerstag den Rücktritt der Regierung erklärt.

Das alte, von Islamisten dominierte Parlament in Tripolis akzeptiert die Entscheidungen des neuen Abgeordnetenhauses in Tobruk nicht. Dort sind die Islamisten in der Unterzahl. Obwohl Anfang August abgelöst, trafen sich daher die Abgeordneten des alten Parlaments zu neuen Sitzungen. Beide rivalisierende Parlamente haben eigene Regierungsbildungen in Auftrag gegeben.

Libyen erlebt derzeit seine schwerste Krise seit dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011. Immer wieder kommt es an verschiedenen Orten zu blutigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen. In Tripolis drangen Milizionäre Medienberichten zufolge in die leerstehende US-Botschaft ein. Amerikanische Botschaftsmitarbeiter waren bereits Ende Juli aus Libyen abgezogen worden.