Mehr als die Hälfte ist geschafft

Mehr als die Hälfte ist geschafft
(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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Aus Anlass der europäischen Woche gegen Krebs sowie des Welt-Nichtrauchertags am 31. Mai zog Gesundheitsministerin Lydia Mutsch am Montag eine kleine Zwischenbilanz des Luxemburger "Plan national cancer".

Dieser ist ausgelegt auf den Zeitraum 2014-2018 und begreift in 10 Bereichen insgesamt 73 konkrete Aktionen. „15 sind fertig, 28 befinden sich derzeit in der Umsetzung. Fehlen also noch 30, und ich bin optimistisch, dass wir dies bis 2018 schaffen“, erklärte die Ministerin zur reinen Zahlenbilanz.

Auf einer Pressekonferenz ging Lydia Mutsch kurz auf verschiedene Punkte ein. Zufrieden zeigte sich Mutsch mit dem Funktionieren der nationalen Plattform, die seit anderthalb Jahren alle Aktionen koordiniere. Was die Gesundheitsförderung angeht, so verwies die LSAP-Politikerin auf den überarbeiteten „plan de lutte contre le tabagisme“, der zeitgleich mit dem aufgrund einer EU-Direktive überarbeiteten Rauchergesetz vorgestellt werden wird. Ebenfalls in Ausarbeitung befindet sich ein Aktionsplan gegen Alkoholmissbrauch.

Vorbeugung und Früherkennung

Was Krebsvorbeugung angeht, so steht ein „Carnet radiologique électronique“ (CRE) kurz vor der Fertigstellung; praktische Umsetzung und Datenschutzfragen müssen noch geklärt werden. Auch eine übermäßige Strahlen-Aussetzung könne das Krebsrisiko erhöhen, deshalb soll dieses Instrument helfen, Röntgenuntersuchungen auf das notwendige Minimum zu reduzieren.

In Sachen Krebs-Früherkennung ist derweil die nächste großflächige Kampagne im Kommen. Nach Brustkrebs/Mammographie, Hautkrebs und Gebärmutterhalskrebs (in Form der Gratis-Impfung von jungen Mädchen) wird diese den Darmkrebs betreffen. „Unter den Krebsarten mittlerweile die mit der dritthöchsten Mortalität“, so Mutsch. Diese Aufklärungskampagne wird im Herbst vorgestellt und beginnt am 15. September u.a. mit dem Zurverfügung-Stellen eines Gratis-Testkits an alle Menschen im Alter von 55 bis 74 Jahren.

Alle Informationen gibt es auf der Gesundheitsplattform www.sante.public.lu.

Nächste Aufklärungskampagne: Darmkrebs

Lydia Mutsch ging ebenfalls auf einige Zahlen ein: Die Zahl der Krebs-Diagnosen pro Jahr wird in Luxemburg auf 3.000 geschätzt. 2014 gab es in Luxemburg 1.164 Todesfälle durch Krebs, das sind 30,6% aller Todesfälle. „Damit liegen die Krebserkrankungen nur noch ganz knapp hinter Herzinfarkten, resp. kardio-vaskulären Erkrankungen“, so die Gesundheitsministerin: „Und bei den Männern ist Krebs inzwischen mit 34% die Hauptursache der Todesfälle.“

Im Rahmen der europäischen Woche gegen Krebs, während der besonders der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung in den Mittelpunkt gestellt wird, gab die Luxemburger Gesundheitsministerin noch folgende Zahl mit auf den Weg: Die Weltgesundheitsorganisation OMS schätzt die Zahl der Toten durch nicht übertragbare Krankheiten – wo Krebs an erster Stelle steht – jährlich auf ca. 38 Millionen. Unternehme man nichts, wird diese Zahl für 2030 auf 55 Millionen geschätzt. Diese will man um ein Drittel reduzieren. Die Begründung liegt darin, dass von der letzten vorliegenden Zahl (38 Millionen) immerhin 16 Millionen Todesfälle als „vorzeitig und zu verhindern“ eingestuft werden. Das sind 42%, d.h. sogar mehr als besagtes Drittel.